nachdenken

Samstag, 5. April 2008

Hybris

Unter "10 ideas that are changing the world" fasst das Time-Magazine Ideen zusammen, die globale Lösungen bzw. Strategien für brennende Probleme der Zukunft darstellen könnten. Geo-Engineering ist solch eine Strategie: das Eingreifen in natürliche Kreisläufe im globalen Massstab.
Eine Idee ist diese: Weil bisher alle Vorschläge dem CO2-Ausstoss und dem Klimawandel entgegenzuwirken erfolglos gewesen sind, schlägt der Nobelpreisträger Paul Crutzen eine technokratische "Lösung" vor. Keine sooo neue Idee übrigens.
Er will "vast amounts" von Schwefel-Teilchen in die obere Atmosphäre blasen und so einen ständigen "Nebel" erzeugen, der die Erde kühlen würde. Ich nehme an, weil dieser Nebel die Sonneneinstrahlung verringern würde.
Die Idee ist einfach unglaublich und anmassend und könnte aus der Zeit der Reaganschen Starwars Projekte stammen. Hybris!
Dazu NZZ und Spiegel Online

Donnerstag, 3. April 2008

Ich bin ein Glückspilz

"Ich heisse Frau Gertraud Kunz{eine österreiche Frau},eine Witwe zu Spätem Herrn Thorsten Böhm{Ein ehemaliger deutscher Botschafter zu der Schweiz}.Ich bin 74years alt und leide an lange Zeit Krebs von der Brust.Ich bin jetzt im Krankenhaus Ziekenhuis Gooi-Noord (Blaricum) Rijksstraatweg 1, 1261 AN hier in den Niederlanden
Von allen Anzeigen verschlechtert sich meine Bedingung wirklich und es ist ziemlich offensichtlich, dass ich mehr als zwei Monate {gemäß medizinischen Berichten von meinem Arzt}nicht leben werde.Dies ist, weil die Krebsphase zu einer sehr schlechten Phase erreichen hat.
Mein Ehemann ist in einem schrecklichen Luftsturz auf seinem Weg zu Monchengladbach auf einer offiziellen Zuweisung gestorben,und während der Zeit unserer Ehe könnten wir kein Kind haben.
Mein später Ehemann war sehr wohlhabend und reich und nach seinem Tod,ich habe alle sein Geschäft und Reichtum geerbt.
Ich bin bereit, die Summe von £15,800,000(Fifteen Millionen, Acht hundert britische Pfund) zu Ihnen für das weniger privilegierte zu spenden."

Montag, 31. März 2008

Absolut unnötig

Philippe Starck, der Stardesigner der letzten 25 Jahre sagt heute: "Alles, was ich gestaltet habe, ist absolut unnötig."
"Wir brauchen nichts Materielles. Viel wichtiger ist, dass man eine eigene Ethik entwickelt. Und dass man sich an diese Regeln auch hält. Ansonsten muss man sich um nichts sorgen."
Alles was der Mensch braucht ist: "Die Fähigkeit zu lieben. Liebe ist die wunderbarste Erfindung der Menschheit. Und dann braucht man Intelligenz."
"Alles, was ich gestaltet habe, ist absolut unnötig. Strukturell gesehen, ist Design absolut nutzlos."
"Ich war ein Produzent von Materialität. Ich schäme mich dafür. Ich will künftig ein Produzent von Konzepten sein. Das wird nützlicher sein."
"Es wird keine Designer mehr geben. Der Designer der Zukunft ist der persönliche Coach, der Trainer im Gym, der Diätberater. Das ist alles."
Lebenskrise oder Einsicht?
Interview mit Philippe Starck in der Zeit.

Dienstag, 25. März 2008

Calmy Rey im Kopftuch

Das war nun wirklich nicht nötig, wie eine Nonne verkleidet diesem Verbrecher zu hofieren. Er hat sich ja auch nicht um den "guten Ton" geschert, so ohne Krawatte beim Staatsbesuch - aber es war ja "nur" eine Frau!
Ich mag sie sehr, aber hier war sie entweder völlig falsch beraten oder hat nicht weiter gedacht. Dieses Bild wird man noch lange im Gedächtnis behalten.

Freitag, 21. März 2008

Apropos Tibet

Hier ist der Blog von Kadfly, der in den kritischen Tagen in Tibet war, in Wort und Bild darüber berichtet und versucht unparteiisch zu sein.

Mittwoch, 19. März 2008

Big Brother

Was Eliot Spitzer in seinem Privatleben macht ist mir eigentlich egal. Er ist nicht der einzige Politiker der Wasser predigt und Wein trinkt.
Interessant ist jedoch, wie der Fall des Gouverneurs zustandegekommen ist. Nämlich durch ein Softwareprogramm, das die Banken routinemässig auf zig Millionen Transaktionen täglich anwenden um Beweise für Geldwäscherei und die Finanzierung terroristischer Aktivitäten aufzudecken.
"In Spitzer's case, according to newspaper reports, it was three wire transfers amounting to just $5,000 apiece that set alarm bells ringing. It helped that he was a prominent political figure. But even the most mundane activities of ordinary citizens are given the same initial scrutiny." (Technology Review)
Wenn die Banken nur genauso gewissenhaft und akribisch all die Subprime-Kredite überwacht hätten!
NB: Can’t Grasp Credit Crisis? Join the Club by David Leonhardt erklärt die Zusammenhänge der Kreditkrise.

Montag, 17. März 2008

Tanz ums goldene Kalb

Im heutigen TagesAnzeiger von Henrik Bork: "Bittere Lehrstunde in Lhasa:"
"Denn der Tanz um das Goldene Kalb, der gerade stattfindet, ist geschmacklos. Der Westen hat aus Eigeninteresse begonnen, nur noch die positiven Seiten des chinesischen Reformmarsches wahrzunehmen. Das boomende Shanghai, die neuen Glitzerstadien in Peking sind in aller Munde. Die Ausbeutung von Wanderarbeitern, die Verhaftung von Katholiken oder die Unterdrückung von Uiguren und Tibetern werden oft wie Schönheitsfehler verharmlost. Diese zynische Realitätsverweigerung wird nun im Olympiajahr unhaltbar, und das ist besser so. Denn eine Regierung, deren Herrschaft sich auf Gewalt gegen das eigene Volk stützt, so lehrt nicht zuletzt die deutsche Geschichte, ist langfristig auch für ihre Nachbarn und den Rest der Welt eine Gefahr."
Ein Olympiadeboykott wäre übrigens kein erstmaliges Geschehnis. Zum Beispiel haben 1956 die Niederlande, Spanien und die Schweiz die Sommerspiele 1956 in Melbourne aus Protest gegen die Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands durch die Sowjetunion boykottiert. (Quelle)
Zu behaupten, die Olympischen Spiele seien keine politische Veranstaltung ist hochgradig naiv. Siehe dazu"Von wegen unpolitisch" in der Süddeutschen Zeitung.

Sonntag, 16. März 2008

Mit Samthandschuhen

Was muss eigentlich in China noch alles passieren bis sich jemand zu einem klaren Protest entschliesst? Länder und Organisationen wurden schon wegen geringfügigerer Vorkomnisse gemahnt, boykottiert und bestraft. Bei den aktuellen Eingriffen der Chinesen in Tibet jedoch wird beschönigt und abgewartet dass es eine Schande ist.
Olympische Spiele in solch einem Land abzuhalten grenzt an Zynismus. Hier regiert nur noch der Profit. Hut ab vor Steven Spielberg er hat Zivilcourage bewiesen.
china1
(Quelle)

NB: Lesenswert die Vorgeschichte des Tibetproblems

Dienstag, 4. März 2008

Carpe Diem

"Anlässlich des bevorstehenden 40. Jahrestages seines Todes ist der Leichnam des italienischen Heiligen Padre Pio in der Nacht auf Montag exhumiert worden. Der Mönch lebte von 1887 bis 1968. Am 24. April soll die Leiche öffentlich ausgestellt werden. Bis dahin wird der Leichnam in einer Krypta der Kirche Santa Maria delle Grazie aufbewahrt." So eine Pressemeldung von heute. Mehr dazu hier und hier.
Ein bizarre Idee, war mein erster Gedanke, wer will schon einen Leichnam anschauen, der seit 40 Jahren begraben ist. Aber dann kam mir die Faszination in den Sinn, die Sendungen wie CSI Miami oder Der letzte Zeuge ausüben, mit manchmal recht grusligen "Hauptdarstellern". Unsere Zeit scheint vom Makabren und Grausigen, vom Ekligen und Unappetitlichem geradezu angezogen zu sein. Die Erfolge von Büchern wie Die Wohlgesinnten oder Feuchtgebiete lassen sich nur so erklären.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Dumm aber glücklich

Zur Diskussion über das Buch "Generation Doof" ist dieser Text von Andrea Köhler in der heutigen NZZ zu empfehlen: "Wo sich die Sonne um die Erde dreht", der sich mit Literatur zum "intellektuellen Niedergang" in den USA befasst:
Der amerikanische "Zwang zum Glücklichsein", den man notfalls mit Prozac nach hilft, fördere die "Gleichgültigkeit in allen Lebensbereichen" und wer "nichts als Spass im Kopf hat wird sich kaum um gravierendere Probleme als Paris Hiltons neueste Eskapaden scheren".

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