nachdenken

Montag, 18. Februar 2008

Dieter Bohlen oder die Moralische Pflicht

Während der heutigen ersten Vorlesung zur Theorie moralischer Verpflichtung von Peter Schaber kam mir Dieter Bohlen in den Sinn. Es ging darum, ob es eine moralische Pflicht gibt, etwas zu tun oder nicht zu tun. Und zwar eine Pflicht, die einem nicht von aussen auferlegt wird, z.B. von einer Ideologie oder einer Religion, sondern die einfach existiert. Nicht spezifisch im christlichen Umfeld sondern die in allen Gesellschaften existiert. Überall gibt es Dinge, die einfach nicht getan werden dürfen.
Eine Pflicht, das sind nicht bloss gute Gründe, practical reasons, etwas zu tun oder nicht zu tun (weil man es halt so tut oder weil es nett ist oder weil es einem selbst gut tut.) Pflicht ist eine Verpflichtung, ein Müssen.
Schabers Thesen für die Vorlesung sind: Eine moralische Pflicht ergibt sich aus den moralischen Rechten der anderen. Diese Anderen haben moralische Rechte, weil sie Wesen mit Würde sind. Würde ist ein besonderer Anspruch von Personen, nämlich der Anspruch auf Selbstachtung. Selbstachtung ist aber nicht bloss ein Recht, sondern auch eine Pflicht gegen sich selbst.
Eine moralische Pflicht, so der Dozent, sei zum Beispiel, einen Kandidaten nicht zu demütigen „und wenn man es doch tut, ist es eine Schweinerei!“
Ich weiss nicht, ob sich Schaber „Deutschland sucht den Superstar“ anschaut, ich bezweifle es. Jedenfalls wird alles, was Schaber in seiner Vorlesung vorgetragen hat, in dieser Show gründlichst missachtet.
Ich habe nur einen Ausschnitt gesehen doch er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Auf der einen Seite sind es die Kandidaten, die ihre Pflicht zur Selbstachtung verletzen, die so unbegabt, so untauglich und so verblendet sind, dass es wehtut und die sich trotzdem dem Casting und der Öffentlichkeit aussetzen. Auf der anderen Seite die Jury mit dem zynischen menschenverachtenden D.B. und seinen boshaften Kommentaren. Und nicht zu vergessen die Fernseh-Zuschauer, die sich an diesem traurigen Spektakel ergötzen

Montag, 4. Februar 2008

Michelle Obama

Ein Fernseh-Interview mit Michelle Obama. Die nervige CNN-Reporterin muss man sich wegdenken, sie hätte besser den Mund gehalten. Teil 1 Teil 2
“Ein Typ, der eine Frau wie Michelle Obama erobert, muss schon was auf der Pfanne haben!” (Gelesen bei B.L.O.G.)

Sonntag, 3. Februar 2008

Wahlkampf auf amerikanisch

Auch wenn nicht mehr alle dieser Kandidaten im Rennen sind, der Blick auf die Wahlkampf-Logos aus typografischer Sicht ist doch sehr interessant.
wahlen1
Gesehen bei swissmiss

signs3
Wahlkampf auf amerikanisch, bemerkenswert, dass Hillary Clinton nur mit ihrem Vornamen wirbt.

Dienstag, 1. Januar 2008

Raum schaffen

für das, was uns das neue Jahr bringt. Hoffentlich nur Gutes!

tafelputzen

Sonntag, 30. Dezember 2007

Null Bock auf Null?

cola_zero Die Null scheint Konjunktur zu haben: Null-Energie, Null Kalorien, Null Fett, Null Rauchen, Null Wartezeit, Null Nebenwirkungen, Null Risiko, Null Emissionen oder Kleidergrösse Null, der neueste Modetrend.
"Null wird," so ortet es ein Bericht des Gottlieb-Duttweiler-Instituts in Rüschlikon bei Zürich, "quer durch alle Kategorien zum Idealwert und zum immer beliebteren Verkaufsargument: Weniger ist mehr."
Die zunehmende Beliebtheit der Null sei aber auch Ausdruck einer wachsenden Null-Toleranz und die sich damit ausbreitende Verbotsmentalität erzeuge eine trotzige Freude am Tabubruch, "womit auch den Betreibern von Lust-Inseln und Exzess-Tempeln durchaus rosige Zeiten bevorstehen könnten."
Quelle: GDI

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Ich liebe Weihnachten

Es gehört ja schon fast zum guten Ton, über Weihnachten zu schimpfen, über Geschenklistress und Konsumwut. Ich hingegen liebe Weihnachten.
Die Philosophie kann einem helfen, dem Weihnachtstrubel gelassen zuzuschauen und den Weihnachtsfrust in Grenzen zu halten.
Denn dieser ist, wie alle anderen Früste und Enttäuschungen auf einen Konflikt zwischen Erwartung und Realität zurückzuführen. Eigentlich wünschen wir uns Weihnachten wie auf den Postkarten oder im Bilderbuch, wir haben ein völlig idealisiertes Bild im Kopf, da muss uns die Wirklichkeit ja jedesmal enttäuschen.
Schon in frühester Kindheit sollten wir lernen, mit dem Widerstand, den die Welt unseren Wünschen und Erwartungen entgegenbringt, umzugehen. Mit Wut, Selbstmitleid, Sarkasmus oder Bitterkeit zu reagieren, bringt nichts, im Gegenteil, unser Frust nimmt zu.
Die philosophische Strategie ist, uns mit den Unzulänglichkeiten der Realität (und ihrer Bewohner) auszusöhnen und uns so vor den schädlichen und selbstzerstörerischen Gefühlen zu bewahren.
Nach Alain de Botton: Trost der Philosophie. Frankfurt a. M. 2001. Das Buch habe ich über Weihnachten gelesen.

Freitag, 21. Dezember 2007

Kugelbahnen

Gestern waren wir im Technorama. Die freundliche Dame an der Kasse empfahl uns den zweiten Stock mit den Kugelbahnen, für einen Zweijährigen sei das sehr unterhaltsam. In der Tat! Wir waren ebenso fasziniert wie das Kind. Zu den vielfältigen hölzernen Kugelbahnen gibts auch noch Wasserspiele, farbige Schatten, Rauchringe und Sandstürme - dabei konnten wir nicht einmal alles anschauen, geschweige in Betrieb setzen.
technorama
Kugelbahnen zählen zu den "mechanischen Spielobjekten" ich sehe sie auch als Metapher für die galaktische Kugelbahn, die uns heute um 7.08 die Wintersonnenwende beschert, nach der die Tage - endlich!!!! wieder länger werden.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Sprachwettbewerb

Gutes Tun und dabei noch etwas lernen kann man hier. Ich habe beim ersten Versuch 740 Reiskörner spenden können und es zum Vocab Level 40 gebracht. Wenn man zusätzlich zu Englisch-Sprachkenntnissen auch noch das Latinum aufweisen kann, hilft das ungemein.

Montag, 3. Dezember 2007

Zum Nachdenken

Ich mag den Blick in den Lichthof der Uni Zürich, der Weihnachtsbaum allerdings sieht ein bisschen fehl am Platz aus.
lichthof
Ich habe mir an der Uni ein paar Vorlesungen von Peter Schaber zum Thema Angewandte Ethik angehört. Schade, war ich nicht schon von Anfang dabei. Die Spannbreite reicht von Sterbehilfe, Abtreibung über Transhumanismus zu Humanitären Interventionen und Armutsbekämpfung.
Es ist erhellend, von einer kompetenten Person die verschiedenen Sichtweisen, Argumente und Begründungen zu den unterschiedlichen Themen der angewandten Ethik ausgelegt zu bekommen.

Dienstag, 20. November 2007

Sterbehilfe

Seit Wochen diskutieren die Schweizer Medien das Thema Sterbehilfe, wobei immer wieder die gleichen Fakten und die gleichen Argumente aufbereitet werden. Profilsüchtige Politiker und Mediziner denen ein Teil ihres Einflussbereiches abhanden zu drohen geht, hängen sich an die Diskussion an. Die Sendung Arena von letzter Woche war deshalb kaum zu ertragen.
Dass man das Thema Sterbehilfe auch sachlich diskutieren kann, hat das Interview mit
Peter Schaber, Professor für angewandte Ethik an der Universität Zürich, bewiesen, das Interview im Landboten letzten Donnerstag abgedruckt wurde und das sehr empfohlen werden kann.
"Sterbehilfe im Auto ist nicht unwürdig" meint Schaber, "wichtig ist einzig, dass die betroffene Person freiwillig und ohne Druck zu dieser Entscheidung gekommen ist". Wenn sich Leute belästigt fühlten, dass in ihrer Nachbarschaft gestorben werde, sei das Verdrängung. Im Prinzip befürwortet die Gesellschaft die Sterbehilfe - aber nicht in meiner Nachbarschaft! "Wir können fast nicht mehr mit dem Tod umgehen."
Zum Argument, Leiden habe einen gewissen Sinn, den die Sterbehilfe beschneidet: "Ich glaube auch, dass Menschen dazu bereit sein sollten, Schmerz und Leid auszuhalten. Das ist aber einfach meine Ansicht. Das Problem beginnt dort, wo man anderen Menschen Vorschriften macht. Bis zu welchem Grad kann man die Leute dazu verpflichten, auszuhalten? Dazu haben wir kein Recht."
Eigentlich geht die Sterbehilfe ja nur wenige etwas an. Doch die Medien haben sich in dieses Thema, eines der letzten Tabuthemen, verbissen. Was herauskommt ist viel Lärm um nichts.

NB. Ich habe zu Sterbehilfe gegugelt
sterbehilfe

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