nachdenken

Dienstag, 3. April 2007

Die Hände in Unschuld waschen

das tat vor gut zweitausend Jahren der römische Statthalter in Jerusalem, Pontius Pilatus. Der Pöbel auf der Strasse will den Tod von Jesus und Pontius Pilatus spricht das Urteil. Obschon ihn seine Frau warnt, dass Jesus unschuldig ist, gibt er nach anfänglichem Zögern dem Druck der Massen nach und fällt das Todesurteil.

seife

Der Legende nach liess sich Pilatus nach dem Urteilspruch Wasser bringen, wusch sich vor dem Volk die Hände und sagte: „Ich bin unschuldig an seinem Tod, ihr habt es so gewollt.“
Das Ende ist bekannt: Jesus, der nachweislich unschuldig ist, wird ans Kreuz genagelt.

Donnerstag, 15. März 2007

Hackordnung

Eigentlich sollten die Zweitklässler bei den Hühnern im kleinen Schul-Hühnerhof Verhaltensforschung betreiben. Hackordnung war das Thema und das sollten sie untersuchen.

hackordnung1

hackordnung2

Aber die Hühner waren ungemein friedlich, sie scharrten ein bisschen, gackerten vor sich hin und dachten nicht daran, sich gegenseitig zu picken oder zu hacken. Am liebsten lagen sie unter einem Busch zum Sandbaden (wichtig für die Gefiederhygiene, haben wir gelernt.) Ob sie so friedlich waren, weil es keinen Güggel gibt?
Mehr zur Hackordnung

Montag, 12. März 2007

Wikipedia für Fundamentalisten

Conservapedia und creation wiki heissen die Antworten konservativ-fundamentalistischer Kreise auf die Wikipedia.
Conservapedia "is a conservative encyclopedia you can trust" mit über "4100 educational, clean and concise entries on historical, scientific, legal, and economic topics", (gegenüber den 1,7 Millionen Einträgen der Wikipedia)
Sie ist nach dem selben Muster wie Wikipedia aufgebaut, bevor man jedoch Beiträge schreiben oder verändern kann, muss man die Conservapedia Commandments lesen und natürlich auch befolgen: u.a.
- Edits/new pages must be family-friendly, clean, concise, and without gossip or foul language.
- As much as is possible, American spelling of words must be used.
Der Toronto Star hat sich mit der Conservapedia auseinandergesetzt und Spiegel Online international meint: "Conservapedia and CreationWiki aim to explain the world from a creationist perspective. They make entertaining reading."

Donnerstag, 8. März 2007

Swissair Prozess

Beim Aufräumen meiner Ephemera-Sammlung habe ich diese Kotztüte der Swissair gefunden, das kleine Swissair-Flugzeug in einem Spielzeugladen in Konstanz.
Sic transit...
swissair

Mittwoch, 7. März 2007

Das System der Dinge

Jean Baudrillard ist gestorben. Mit seinen Theorien zur Postmoderne war er manchmal nicht leicht verständlich. Sein Buch "Das System der Dinge. Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen" hat, ist schon 1968 erschienen, lange vor der heutigen Gesellschaft, in der sich das Individuum über Konsumgüter und Marken definiert.
Was Baudrillard über die Ausgestaltung des Wohnraums, über Materialien, einzelne Wohngegenstände wie Spiegel oder Beleuchtung geschrieben hat, über Besitz, die Sammlung, die Werbung und Authentizität, ist auch heute noch lesenswert.
Hier ein Nachruf im Spiegel-Online mit dem passenden Titel "Willkommen im Second Life"!

Samstag, 3. März 2007

Gun Control

In einem Interview mit der Chicago Tribune liess der neufrischgebackene deutsche Oscarpreisträger von Donnersmarck seltsame Aussagen vom Stapel:
"I really have a profound dislike for any kind of strong government. For example ... I even find it worrying when I hear tendencies in the U.S. to abolish something like the freedom of the individual to bear arms.
I get worried about that. Because I always look to the U.S. as an example of an incredibly successful country that was all about empowering the individual. ... Of course you're going to have terrible things that happen if you give individuals that kind of power. But, look at what terrible things happen if you give all that power to the state. For example, in Germany, where we've never had that tradition of arming individuals ..."
Schleimt der sich bei den Amerikanern ein oder meint er es ernst? In dem Zusammenhang bekommt auch sein Dank an Arnold Schwarzenegger während der Oscar-Verleihung eine spezielle Bedeutung.
v.D. könnte sich um die schweizerische Staatsbürgerschaft bemühen und Militärdienst leisten (wenn er nicht schon zu alt ist) dann dürfte er sein Gewehr mit nach Hause nehmen.

Freitag, 2. März 2007

Sprachlicher Paradigmenwechsel

Die Schweizer Post möchte sich von der Flut englischer Ausdrücke in der Kommunikation mit Personal und Kunden befreien. Offenbar hat der Konzernchef selbst diesen Gesinnungswandel eingeleitet und seine Anregungen sind auf fruchtbaren Boden gefallen.
In der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre hätten sich, dem allgemeinen Trend entsprechend, überall englische Wörter für durchaus brauchbare deutsche oder deutschschweizerische Begriffe eingeschlichen. Englische Ausdrücke wurden "zu Prestigeobjekten der Wirtschaftswelt" , wie Facts unter "Deutsch und deutlich" in seiner neuesten Ausgabe beschreibt, "parallel zum Aufkommen des Internets und der Globalisierung".

In ihrer Lizentiatsarbeit: Sprachwandel: Anglizismen erobern Stelleninserate, Zürich 2006, hat Cecile Oberholzer Berufsbezeichnungen in 26 500 Stelleninseraten untersucht und bestätigt, was einem beim Lesen dieser Anzeigen schon seit längerer Zeit aufgefallen ist: die Anglizismen verbreiten sich. Dafür gibt es viele Gründe: Vielleicht gibt es kein treffendes deutsches Pendant, zudem gilt Englisch als dynamisch, hat Prestige und auf Englisch klingen manche Jobs einfach besser: Facility Manager hat doch mehr Pep als Hauswart - möglicherweise sind aber die Aufgaben eines Facility Managers sehr verschieden von dem, was ein Hauswart macht!
Die Aktion der Schweizer Post ist für "Sprachpapst Wolf Schneider" möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass die Inflation an Anglizismen zu Ende geht und eine bewusstere Sprachkultur gepflegt wird.

Samstag, 10. Februar 2007

Der Mensch ist des Menschen Feind

Wir waren gestern Abend im Schiffbau an der Premiere des Stücks von Biljana Srbljanovic Familiengeschichten. Belgrad. Es war ein beklemmendes und verstörendes Stück. Gewalttätig und ohne Lichtblick, in einer trostlosen Kulisse und mit wenigen aber eindrücklichen Soundeffekten. Dass manche Zuschauer während der Aufführung gelacht haben, kann ich nur ihrer Dummheit oder ihrer Ratlosigkeit zuschreiben.
Das Stück ist eine Produktion des Jungen Schauspielhauses mit Teilnehmern des Praxisjahres. Ich kenne einer der Darstellerinnen seit sie ein kleines Mädchen war. Deshalb war ihr seelisches und körperliches Leiden, buchstäblich wie ein Hund, besonders bedrückend.

schiffbau2

schiffbau1

«Kopf in den Sand! Arsch an die Wand! Der Mensch ist des Menschen Feind!» Kinder spielen, was sie gesehen und erlebt haben; sie machen sich die Erwachsenenwelt zum Vorbild: eine Horrorvision an Brutalität und Gewalt, ein Gemetzel in Gedanken und Worten.
Es sind nicht nur die traumatischen Erfahrungen aus dem Balkankrieg der 90er Jahre, die die Kinder quälen – dieses Stück könnte immer und überall spielen."

Dienstag, 6. Februar 2007

Schnelles Geld

In Winterthur standen kürzlich rund 60 Personen vor Gericht, weil sie einem nach dem Schneeballprinzip organisierten Schenkkreis angehörten und das verstösst gegen das Lotteriegesetz.
Es ist schon erstaunlich, wie sich Leute immer wieder durch das Versprechen von schnellem Geld ködern lassen. Selbst auf die Emails der Nigeria-Connection fallen Gutgläubige herein.
Dabei kann bei den Schenkkreisen, wie bei anderen nach dem Schneeballprinzip organisierten Geldspielen, höchstens derjenige reich werden, der am Anfang eingestiegen ist. Trotzdem wird immer wieder behauptet, Schenkkreise seien eine gute Sache, seien soziale Systeme, in denen weniger Gutbetuchte einander unterstützen. In Erinnerung kommt der European Kings Club, der 1994 zusammenbrach und damit viele Menschen auch in der Schweiz ins Unglück stürzte.
Manchmal ist es ja der psychischen Druck in solchen Kreisen durch Spielleiter und ihre Mitarbeiter, dem man nur schwer widerstehen kann. Auch die Atmosphäre die an solchen Treffen vermittelt wird, das besondere Glückgefühl und der Glaube, sein Schicksal in die eigene Hand genommen zu haben.
Trotzdem, Schenkkreise können nicht funktionieren.
Aber sie tauchen doch immer wieder auf.

Samstag, 13. Januar 2007

Fröhliches Kriegsspielzeug

Im Blog sinoplice. Try to understand China. Learn Chinese. habe ich dieses Ausmal- und Zeichenbuch für Kinder gesehen. Allerlei Schusswaffen, militärische Fahrzeuge und Zeugs, von dem ich keine Ahnung habe zu was es ist, können Kinder darin nachzeichnen, sie lernen die Namen kennen und üben das entsprechende Schriftzeichen nachzuschreiben.

china

Übrigens, sinoplice kann ich empfehlen.

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