nachdenken

Samstag, 10. April 2010

Jubiläum

Vor 30 Jahren haben wir unsere Matura gemacht - auf dem zweiten Bildungsweg - und heute waren wir vom Förder- und Ehemaligenverein in Maienfeld als "Jubilare" zum Mittagessen eingeladen. Ich bin fast nie an solche Anlässe gegangen aber diesmal wusste ich dass ein paar Ehemalige dabei sein würden.
maienfeld
Ich finde ja die Möglichkeit des zweiten Bildungswegs, die Kombination von Heimstudium und Direkt-Unterricht eine grossartige Sache. Deshalb unterstütze ich auch den Verein.
Für mich hat der Lehrgang das Leben verändert und mir viele Türen des Lernens, des Wahrnehmens und des Wissens aufgetan. Es waren drei arbeitsintensive Jahre die mir trotz aller Anstrengung sehr viel Spass gemacht haben.

Dienstag, 9. März 2010

Ein Sonntag im Jahr 1214

Eigentlich hat mich immer nur die Neuzeit interessiert, das Mittelalter schien mir viel zu weit entfernt und viel zu wenig relevant. Und nun besuche ich doch eine Vorlesung über Europa im 13. Jahrhundert und es ist fesselnd. Nicht nur weil Professorin Claudia Zey in einem angenehmen Deutsch vorträgt und leise Ironie sparsam verwendet sondern weil sie, zumindest bei mir, den Wunsch hervorruft, noch mehr über diese Zeit und die agierenden Personen und die wichtigen Ereignisse zu wissen.
zey
Deshalb lesen ich gerade das Buch von Georges Duby "27. Juli 1214. Der Sonntag von Bouvines" über die Schlacht zwischen den Lagern von Philipp II von Frankreich und dem römisch-deutschen Kaiser Otto IV. Eine Schlacht, die an einem Tag geschlagen wurde und aus der der französische König als Sieger hervorging und die daraufhin zu einem französischen Mythos wurde.

Sonntag, 21. Februar 2010

Adieu

globi-seepferd M. ist tot. Sie war schon lange krank und musste jeden zweiten Tag ins Spital an die künstliche Niere. Sie ist immer kleiner und dünner geworden, als ich sie zum letzten Mal besucht habe sah sie schlecht aus. Aber sie war immer voller Zuversicht und Mut, ich habe sie kein einziges Mal klagen gehört.
Jetzt ist sie gestorben, in den letzten Wintertagen, dabei hätte sie sich über den Frühling und ihren Garten bestimmt gefreut.
Sie hat mir damals als ich über das Globi-Projekt fast verzweifelt bin zugeredet es doch weiter zu verfolgen und hat mir von ihren Kindheitserinnerungen an Globi erzählt. Am gleichen Tag habe ich meine Unterlagen wieder hervorgeholt und Kontakt aufgenommen mit dem Globi-Sammler. Ich bin froh, dass ich es getan habe.
Danke M., gute Reise.

Samstag, 9. Januar 2010

Journalisten am Fliessband

Meine aktive Zeit als Journalistin auf einer Redaktion ist schon ein Weilchen her und ich bedaure es nicht dass ich mich damals ausgeklinkt habe. Die "Industrialisierung der Medien" wie es die NZZ beschreibt, würde ich nur ungern mitmachen.
Ein paar Sätze aus dem Artikel, den wohl eine Reise in den Newsroom im Axel-Springer-Hochhaus ausgelöst und der den "Trend zum multimedialen Newsroom" zum Inhalt hat:
"Nicht eine neue, zukunftsgerichtete und der Gemeinschaft dienliche publizistische Idee stand hinter diesen Konzepten, sondern die Suche nach Einsparungen."
"Aus 1000 Stellen sollen seit der Einfürhung des neuen Konzepts 400 geworden sein, und dabei sei, so versichern die Verantwortlichen, die Qualität der Medien nicht schlechter - im Gegenteil."
"...überall arbeiten (fast) alle für (fast) alles. Und überall wurde den Redaktionen das neue Denken durch eine neue Architektur aufgezwungen."
"Wer aber eine Redaktion nach dem Prinzip 'Reduce to the max' konzipiert, könnte das Wichtigste vergessen haben: Eine Redaktion ist keine Maschine, es sei denn eine Bewusstseinsmaschine."
"Und dann am späten Abend. wünscht man sich Axel Springer herbei... mit dem man in Ruhe hätte darüber reden können, dass jedes Medium seine eigenen Gesetze hat und jede Zeitung ein Gesamtkunstwerk ist. Und dass Journalisten (auch) fürs Nachdenken bezahlt werden."

Montag, 23. November 2009

Protest am falschen Ort

Die Vorlesung über Wahrnehmungspsychologie musste heute statt im grossen Hörsaal B10 im Dachgeschoss im Werkstatthörsaal stattfinden. Da gabs für viele nbur noch Sitzplätze auf dem Boden. B10 ist nämlich von 70 Streikenden besetzt, die gegen Bologna und gegen die "Ökonomisierung" der Bildung protestieren.

hoersaal

Vor zehn Jahren, beim Einzug der Reform waren die Voten der Studierenden anders: Nun wisse man endlich was man lernen müsse und was nicht, hat man gehört. Es gebe keine Zeitverschwendung mehr weil man sich die falschen Vorlesungen und Seminare ausgesucht hatte, die starke Strukturierung des Studiums empfand man als Entlastung und Hilfe im Hinblick auf ein "schlankes" Studium.
Geschichtsprofessor Bernd Roeck relativiert in bazonline den "Aufstand" und das Anliegen der Protestierenden:
- Ein Problem ist etwa, dass Bologna nur einem Teil der Studierenden gerecht wird. So fördert es bestimmt nicht den Typus der reflektierenden Studierenden, die Zeit brauchen, um sich für Themen zu erwärmen und nicht nur ergebniszentriert studieren.
- Für mich ist nicht Bologna das Hauptproblem. Sondern das oft unhaltbare Betreuungsverhältnis. Die Schweizer Universitäten verzeichnen enorme Zuwächse an Studierenden. Alleine die Uni Zürich hat dieses Jahr 1000 Studierende mehr. Teilweise betreuen Dozierende über hundert Studentinnen und Studenten oder mehr. Dagegen wird schlicht zu wenig unternommen. Das ist jedoch kein Problem, das sich durch Umstrukturierung des Studiums beseitigen lässt.
- Bologna ist nur ein Aspekt der Problematik. Aber es ist nicht der zentrale Punkt. Und bestimmt kein Grund, sich im Hörsaal die Nächte um die Ohren zu schlagen. Die Aktionen finden zudem am falschen Ort statt. Statt die Universität zu lähmen, sollten die Studenten den politischen Instanzen zeigen, wo die Missstände sind.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Vorher - Nachher

EinesTages von Spiegel Online veröffentlicht heute Bilder des Fotografen Jürgen Ritter, dem "Wanderer am Todesstreifen".
Ritter hat in den 1980er Jahren die deutsch/deutsche Grenze vom Westen her ausgiebig fotografiert und in den Jahren nach der Wende hat er an den gleichen Standorten nochmals in die Kamera geschaut.
Es ist eine eindrückliche Bilderschau geworden. Was mich am meisten erstaunt, irritiert und bedrückt ist die Banalität und die Hässlichkeit der heutigen Wirklichkeit.
grenze1
Grenzfluss Wakenitz, 1985: Der Grenzverlauf zwischen Lübeck und Ratzeburger See entlang der Wakenitz in einer Aufnahme von 1985.
grenze2
Brücke über die Wakenitz, 2009: Am früheren Grenzverlauf an der Wakenitz in der Nähe von Lübeck. Heute führte eine Autobahnbrücke der Ostseeautobahn A 20 über den ehemaligen deutsch-deutschen Grenzfluss.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Wow! Friedensnobelpreis für Obama

Ich habe mich über den Friedensnobelpreis für Obama gefreut. Weil ich verstanden habe, dass dies keine Auszeichnung für vergangene Taten sein soll sondern Anerkennung für Visionen und Hoffnungen.
Es freuen sich auch andere, aber nicht über den Preis sondern dass sie wieder ungehemmt Amerika-Bashing betreiben können. Dass sie endlich wieder über einen amerikanischen Präsidenten herfallen und ihn demontieren können nachdem er vorher zum Messias hinaufstilisiert wurde.
Es war eine ungewöhnliche aber eine gute Entscheidung Obama den Preis zu verleihen. Ich hoffe und wünsche mir sehr dass der Geist des Friedens den Präsident bei seinen künftigen Handlungen leitet und dass er dabei die Unterstützung erfährt, die er braucht.

Hier ein Kommentar von tilman in der taz
ich bin sehr überrascht von den Reaktionen der Leser, auf die Vergabe des Preises.
Wenn man die Sache objektiv betrachtet, ist es natürlich nicht gerechtfertigt, dass er so früh diesen Preis erhält. Die Debatte in wie weit der Preis an Glaubwürdigkeit verloren hat sei mal dahin gestellt.
Insgesammt sollte man den Umstand realistisch bewerten. Obama mag einige seiner Verpsrechungen nicht eingehalten haben, aber welcher Politiker tut das schon.Man sollte stattdessen anerkennen, was es bedeutet wenn Die USA und Russland sich wieder aufeinander zu bewegen.
Anerkennen was es heißt, wenn der amerikanische Präsident, nach acht Jahren grauenhafter internatinaler Außenpolitik, es wagt Kompromisse mit den "problematischsten" Parteien der Welt, gewillt ist einzugehen.
Ich hätte mir keinen besseren Kanidaten für diesen Preis vorstellen können. Denn wie das Gremium richtig erkannt hat, kann dieser Preis ein Zeichen sein, grade weil er in dieser weltpolitischen Situation, vergeben an Obama, Debatten und Diskusionen auslösen wird. Meiner Minung nach ist das die beste Möglichkeit, um überhaupt eine Sensibilisierung, für das Thema Frieden, von Massen zu schaffen.

Freitag, 18. September 2009

Flammen der Revolte

Wieder einmal waren in unserer Stadt Sprayer unterwegs und haben die Öffentlichkeit mit ihren klugen Manifestationen beglückt. Um die Farbe vom empfindlichen Sandstein des Stadthauses weg zu bekommen arbeiten drei Männer wahrscheinlich zwei Tage.

stadthaus11

stadthaus21

Mittwoch, 3. Juni 2009

Arm aber fröhlich

Das 20. Winterthurer Afropfingsten ist gekommen und gegangen. Ich bin einmal durch den Markt geschlendert und habe "Kunsthandwerk" gesehen, wie "man" es eben seit Jahren von Afrika erwartet. Wenn mir jemand begeistert von diesem Festival erzählt, lächle ich höflich, nachvollziehen kann ich die Begeisterung nicht.
Mein Missbehagen hat nun der Ethnologe David Signer in der NZZ am Sonntag in Worte gefasst. Unbedingt lesen!
"Eine Veranstaltung wie Afro-Pfingsten ist ein Spiegel. Nicht ein Spiegel Afrikas, sondern von uns selbst. Denn die Marktfahrer inszenieren einfach das, was ankommt. Und wir – eigentlich hängen wir immer noch demselben Afrikabild an wie vor zwanzig oder fünfzig Jahren. Kein Wunder, bleiben viele Afrikaner, und gerade die «Integrierten», diesem Spektakel fern. Sie lassen sich nicht gerne diese Labels anhängen, diese wohlgemeinten «Multikulti»-Etiketten, diesen positiven Rassismus, der die Menschen nicht mehr nach Rassen, aber fein säuberlich nach Kulturen ordnet."
Natürlich ist Signer vielen in den falschen Hals geraten, es gibt aber auch Stimmen, die seine Kritik am "postkolonialistischen Verhalten" als "heilsame Ohrfeige" empfinden.

Dienstag, 2. Juni 2009

Der Mensch ein Bakterium?

Der menschliche Körper enthält 10 Mal so viele Bakterienzellen als er menschliche Zellen enthält. (Heisst das nun dass wir mehr Bakterium sind als Mensch?)
Die bakteriellen Mitbewohner besiedeln unseren Verdauungstrakt in grosser Zahl, aber auch die Haut ist ein bakteriell besonders reichhaltiges Ökosystem. Dieses ist in den Achselnhöhlen anders zusammen gesetzt als etwa hinter den Ohren. Am meisten Bakterien, das haben Studien herausgefunden, gibt es auf den Unterarmen. Insgesamt haben die Forscher rund 1000 verschiedene Bakterienarten auf der Haut gefunden.
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