Heute äussert sich im
Tagesanzeiger Gottfried Locher, Präsident des Evangelischen Kirchenbundes zur
Burka.
"Ich bin dagegen, dass sich jemand in der Öffentlichkeit vermummt. Kleidervorschriften sollten wir nicht machen. Aber wir legen Grenzen fest, und zwar in beide Richtungen. Wir gehen aus sittlichem Empfinden nicht nackt auf die Strasse. Andererseits stellen wir sicher, dass jemand, der sich in der Öffentlichkeit bewegt, eine Identität besitzt. Dazu gehört, dass man sein Gesicht sieht. Für mich gilt die Kurzformel: Gesicht zeigen heisst Mensch sein. Wer das Gesicht nicht zeigt, gibt das Wesentliche seiner Identifikationsfähigkeit preis. Darum fände ich ein allgemeines Vermummungsverbot besser als ein spezifisches Burkaverbot."

Auf der Bosnienreise führte mich im Park von Jaice der Weg über eine Brücke. Diese Brücke war von etwa acht schwarz verschleierten Frauen und ein paar kleinen Kindern besetzt. Ein Umweg wäre für mich viel zu weit gewesen und schliesslich handelte es sich ja um einen öffentlichen Weg. Mit Körpersprache und auf Englisch tat ich kund, dass ich über die Brücke wolle. Da keine Reaktion kam - ich konnte ja nicht einmal einen wohlwollenden oder einen ablehnenden Gesichtsausdruck wahrnehmen, ich sah nur dunkle Augen die mich anschauten - bahnte ich mir vorsichtig, mich mimisch entschuldigend, einen Weg durch die Frauen. Es war sehr eigenartig, ich kam mir vor wie unter Aliens.
Ich kann Herrn Locher nur zustimmen, sollen die Frauen doch Kopftuch, Burkini oder Umhang tragen, aber das Gesicht muss sichtbar sein.
waltraut - Montag, 29. August 2016, 18:19