Mittwoch, 3. Oktober 2007

Wümmet

Bei schönem Wetter einen ganzen Tag in der Natur arbeiten und darüber nachdenken, wo unsere Nahrungsmittel eigentlich herkommen und was es alles braucht, bis wir sie konsumieren können.

wuemmet07

Montag, 1. Oktober 2007

Lätzchen und Strampelanzüge

Ich plane eine Ausstellung zum Thema Kinderkleider und sammle mittlerweile Ideen aber auch Gegenstände. Das heisst Kleidungsstücke, Lätzchen, Strickanleitungen für Babybekleidung, Fotos, Prospekte, Literatur...
Vor einiger Zeit konnte ich beim Ausverkauf eines Oma-Kleidergeschäfts in Winterthur fabrikneue Kinderkleider aus den 1940/50er Jahren kaufen. Und einen Thek (schweizerdeutsch für Schulranzen) aus Familienbesitz habe ich auch schon, er ist allerdings nicht mehr so schön wie dieser und er war auch nicht so teuer.

thek

Am Samstag habe ich auf dem Flohmarkt dieses Buch gefunden. Es ist wie neu, sogar der Schnittmusterbogen ist noch vorhanden, aber ich weiss nicht wann es erschienen ist. Es muss schon ein paar Jahre her sein.
Ob überhaupt noch jemand Kinderkleider selber näht oder strickt?

kinderkleider

Sonntag, 30. September 2007

Holzbibliothek - Bäume zum Lesen

Bei meinem letzten Besuch im Internationalen Baum-Archiv in Winterthur bin ich auf eine Kostbarkeit gestossen. Eine Holzbibliothek aus dem Bestand des Naturmuseums Winterthur war ausgestellt. Sie stammt ursprünglich aus dem Besitz von Sebastian Clais, dem ersten Besitzer des Lindenguts.
Diese Holzbibliothek wurde vom Benediktinermönch Candid Huber aus dem Kloster Ebersberg in Bayern angefertigt. Die 93 Bücher mit ihren Rücken aus Rinde sind jeweils einer einzelnen Baumart gewidmet, die Buchdeckel sind aus dem Holz des Baums, die Buchrücken aus seiner Rinde. Im ausgehöhlten Inneren finden sich Zweige, getrocknete Blätter, Knospen, Blüten, Keimlinge und Samen, je nach dem auch Harz, verkohlte Stücke und vergesellschaftete Flechten, Käfer und Pilze.

bild3

Bild2

Hölzerne Bibliotheken sind in den Jahrzehnten um 1800 angefertigt worden, im Zusammenhang mit der Agraraufklärung und den neu entstehenden Agrar-und Forstwissenschaften. Winfried Freitag, der Leiter des Museums Wald und Umwelt in Ebersberg hat einen aufschlussreichen Aufsatz dazu geschrieben. Auch hier gibts dazu interessante Information. Leider gibt es nirgends wirklich schöne Bilder dieser Holzbibliotheken.
NB: Heute gabs die ganze Zeit die Meldung: Ein allgemeiner Fehler ist aufgetreten und ich konnte nichts mehr machen.

Samstag, 29. September 2007

Auslandstudium

Per Hinrichs berichtet in Spiegel-Online wieder einmal über die deutschen Studenten, die in der Schweiz studieren und wieder einmal kommt der Text nicht weg vom Klischee.
"Der Berg ruft" heisst der Titel des Aufsatzes und über das "Hochdeutsch" der Schweizer kann er auch nichts gutes sagen. Dabei reden nicht alle Schweizer so bäuerisch wie Bundesrat B. und man kann sie gut verstehen. An den Unis ist man ohnehin gewöhnt Hochdeutsch bzw. Standardsprache zu sprechen.
Dass die SchweizerInnen in den Diskussionen statt eines konfrontativen Stils einen kooperativen pflegen, gehört zur Wissenschaftskultur des Landes.
Sehr lesenswert dazu ist: Galtung, John: Struktur, Kultur und intellektueller Stil. Ein vergleichender Essay über sachsonische, teutonische, gallische und nipponische Wissenschaft. In: Das Fremde und das Eigene. Prolegomena zu einer interkulturellen Germanistik. Hrsg. von Alois Wierlacher. München 1985, 151-193.

Donnerstag, 27. September 2007

Wegwerfen

Seit Jahren hebe ich Zeitungsausschnitte auf, weil ich mir vornehme, sie doch irgendwanneinmal zu lesen, manche hebe ich auf, weil ich sie einfach gut finde oder informativ. Aber was nützt es, dicke Stapel Papier aufzubewahren und keine Ahnung zu haben, was sich alles darin verbirgt.

zeitungsausschnitte

Also habe ich versucht klar Schiff zu machen und habe einen ganzen Stoss aussortiert - ohne sie nochmals anzuschauen. Wirklich weniger geworden ist die menge aber nicht.

Mittwoch, 26. September 2007

Guerilla Marketing

Wenn sich schon die Kunst mit den menschlichen Ausscheidungen befasst, (derbaron hat darüber berichtet) wieviel mehr muss sich dann die Werbung Gedanken machen, ob man nicht diese alltäglichen Handlungen denen wir uns alle unentrinnbar unterziehen müssen, zu kommerziellen Zwecken ausbeuten könnte.
Diese Gedanken wurden bereits gedacht und die Werber haben ein innovatives, aufmerksamkeitsheischendes Werbekonzept ausgebrütet, den "interactive urinal communicator", das "perfect guerrilla marketing medium for men of all ages".
Zwar kenne ich den Ort dieses Werbeauftritts nicht aus eigener Anschauung, aber es wird einem hier ja recht anschaulich erklärt.

Dienstag, 25. September 2007

Die Zeitung der Schweiz

Ist ja schon ein bisschen vollmundig: ".ch - Die Zeitung der Schweiz". Die "neue Generation von Gratiszeitung, die frühmorgens nach Hause geliefert wird und ihre urbane Leserschaft durch einen hochwertigen Inhalt und modernes Design anspricht", wie es in der Selbstdarstellung heisst.
Sie sieht aus wie irgendein schlechtgemachter Werbeprospekt für eine Mundspülung oder eine Hausratversicherung. Und die Themen hat man schon anderweitig gelesen.
Wenn gratis der einzige Verkaufsschlager ist, dann zahle ich lieber und bekomme etwas Rechtes. (Da kommt mir irgendwie der Wegwerfer von gestern in den Sinn.)

Sammeln und Wegwerfen

Gestern war ein Interview zum Thema Sammeln von mir gefragt. Selbst bin ich ja keine Sammlerin, eher eine Aufheberin und
Nichtwegwerfenkönnerinmankönnteesjanocheinmalbrauchen.
Dass man nicht nur Kaffeerahmdeckeli, alte Bücher oder Diaprojektoren sammeln kann sondern auch Unterschriften, Erfahrungen und Cumuluspunkte, ist auch klar. Literarisch wirds wenn man weiss, dass Dr. Murke Schweigen (Böll) und der Hausierer Ithuriel (Twain) Echos gesammelt hat. Mein Gesprächspartner hat mich auf die Geschichte vom Wegwerfer gebracht. Und ich habe sie sofort nachgelesen, 1957 wurde sie geschrieben, doch sie ist immer noch frisch. Man sollte mehr von diesem Autor lesen:
... da war etwas entworfen, aufgesetzt, gedruckt, war in einen Umschlag gesetzt, frankiert worden, hatte die geheimnisvollen Kanäle passiert, durch die die Post unsere Briefschaften tatsächlich an unsere Adresse gelangen lässt; es war mit dem Schweiss des Zeichners, des Schreibers. des Druckers, des frankierenden Lehrlings befrachtet, es hatte - auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Tarifen - Geld gekostet; all dies nur, auf dass es, ohne auch nur eines Blickes gewürdigt zu werden, in einem Papierkorb ende?"
Heirnich Böll: Der Wegwerfer. 1957

Montag, 24. September 2007

Weiblicher Hosenlupf

Nicht älter als zehn Jahre waren wohl die jüngsten Aktiven, die Zwergli, an diesem Eidgenössischen Frauenschwingfest auf dem Sportplatz im Schulhaus Schachen in Winterthur. Aber ihr Einsatz war beachtlich.
Neben dem Sägemehl wurde bei schönstem Wetter konzentriertes Brauchtum geboten, Alphornbläser und Fahnenschwinger, Jodelchörli - die Treichler haben wir leider verpasst. Bratwurst gabs und Magenbrot und natürlich genug zu trinken - ein richtiges Schwingfest halt. Wichtig auch der Gabentempel. Das ist an einem Schwingfest der Ort an dem die Naturalgaben für die Teilnehmer aufgestellt sind. Geschnitztes ist dabei beliebt.
schwingen1

schwingen2

Schwingen ist eine typisch Schweizerische Sportart, ähnlich derm Ringen, aber die TeilnehmerInnen tragen über lamngen Hosen und Hemd oder Tshirt besondere kurze Hosen aus kräftigem Material und lederverstärkt. Sie versuchen einander durch spezielle Schwünge und Griffe auf den Rücken zu legen, mit einem Bur, Hüfter, Brienzer, Gammen oder Wyberhaken zum Beispiel. Wer mit den Schultern im Sägemehl landet hat verloren.
Ich bin ja schwingfesterprobt aber für meine Begleiterin war es etwas ganz Neues.

Sonntag, 23. September 2007

Respekt Frau Merkel

Kanzlerin Angela Merkel hat den Dalai Lama ins Kanzleramt eingeladen. Das Treffen mit dem geistigen Oberhaupt der Tibeter missfällt China und es fordert, dem Dalai Lama die Einreise zu verweigern.
Kürzlich hat die NZZ einen sehr lesenswerten Artikel über die Beziehung des Westens zu China veröffentlicht Sprachlos in China.
Dass sich die Kanzlerin in China bemüht habe über heikle politische Themen zu diskutieren, über den Mangel an Menschen-, Freiheits- und Bürgerrechten ebenso wie über Probleme mit der Produktpiraterie und dem ungenügenden Schutz des geistigen Eigentums, habe Aufsehen erregt. Denn der Westen sei im Umgang mit China ängstlich, politisch blind und sprachlos geworden.
China werde nur noch durch die Brille der Wirtschaft gesehen. "Dass man es mit einer Diktatur zu tun hat, deren Willkür letztlich auch die eigenen ökonomischen und politischen Interessen tangiert, weiss man zwar sehr wohl, doch man findet kaum den Mut, dies zu thematisieren."
(Dabei kann man aus der Geschichte lernen, dass Appeasement-Politik keinen Erfolg bringt sondern immer grössere Abhängigkeiten.)
Für westliche Demokratien sei diese ängstliche Haltung nicht nur beschämend, sondern auch schädlich, da China Duckmäuserei verachtet und man bewundert, wer mit Stärke seine Überzeugungen vertritt.
"Der wirtschaftliche Erfolg des diktatorischen China führt aber auch zu veränderter Wahrnehmung, zu Relativierungen westlicher demokratischer Überzeugungen und Prinzipien. Autoritäre Regierungsformen werden in gewissen westlichen Köpfen salonfähig." Hauptsache sei reich zu werden, ohne Verantwortung, mit Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen und der Umwelt.
Mit unserem Verlangen nach immer billigeren Alltagsgütern sind wir an dieser Appeasementhaltung ebenso schuld wie die Politiker. Wir sind offenbar bereit Kinderarbeit, Verletzung der Menschenrechte, Diktatur, Sklaverei, Vergiftung der Menschen und der Umwelt stillschweigend in Kauf zu nehmen für billige Ware, die wir zum grössten Teil nicht brauchen?

Samstag, 22. September 2007

Der Himmel der Bayern

Punkt zwölf Uhr mittag hat der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude das erste Bierfass angezapft, dem noch amtierenden Ministerpräsidenten Stoiber die erste Mass eingeschenkt und die Festgemeinde in den Himmel der Bayern hineingelassen.

ofest

Der Fotograf Gerald von Foris hat die Ruhe vor dem Sturm auf der Wiesn in dieser Fotogalerie auf Zeit-Online festgehalten.
PS. Für Heimwehmünchner zum Mitsingen vor dem Fernsehapparat, alles von Sierra Madre bis zu Hey Baby und dem alten Holzmichel.

"Mir wei kei Wiiber"

Wir wollen keine Frauen! Das hörte man an vielen eidgenössischen Festen. Und schon gar nicht am Schwingfest! Frauen konnten Ehrendamen sein, sie durften die Ehrengaben für die siegreichen Helden sticken oder ihm den Siegeskranz aufs Haupt setzen und die verschwitzte Wange küssen. Aber nicht selbst im Sägemehl herumtollen.
Ich weiss wovon ich rede, denn meine Lizentiatsarbeit habe ich über Frauen am Männerfest geschrieben und das war verbunden mit intensiven Recherchen, Feldforschung und teilnehmender Beobachtung an Hornusser-, Schwing- und Schützenfesten, auch hinter den Kulissen.
Aber es hat sich viel geändert. Die Frauen haben sich aber nicht entmutigen lassen und veranstalten nun ihr eigenes Eidgenössisches. Morgen um 9.30 ist Anschwingen.

schwinget

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