Im Rahmen der Manifesta11, der Europäischen Biennale für Zeitgenössische Kunst, waren auf der im See schwimmende Holzkonstruktion
Pavillon of Reflections heute Kurzfilme zu den vielen Kunstprojekten zu sehen, die an verschiedenen Orten der Stadt Zürich gezeigt werden.
Wenn man nicht den ganzen Tag auf der doch harten Sitztreppe des Pavillons verbringen kann oder will, bekommt man eine eher zufällige Auswahl an Videos zum Thema "What People do for Money" zu sehen. Dennoch, uns hat es gefallen. Am eindrücklichsten war für mich das Video zur Installation "The Zürich Load" für die der amerikanische Künstler Mike Bouchet 80 Tonnen Fäkalien in Form von Klärschlamm verarbeitet hat.
Zürich Load ist "ein Kunstwerk zu dem alle Bewohner der Stadt beigetragen haben" und das im Vorfeld
zu einiger Diskussion Anlass gab.
Auf andere Art sehr eindrücklich wirkt die Begegnung zwischen dem Bootsbauer und der Künstlerin: "Heute also fällt die Kunst in die Welt der Bootsbauer ein, und zwar in Person der Berliner Künstlerin Jorinde Voigt," schreibt die NZZ. Melchior Bürgin, Bootsbaukünstler und Konstrukteur, ist mit einem Mikrofon verkabelt, Studenten der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) filmen ihn dabei, wie er Jorinde durch die Werft führt. Er hört geduldig zu, wenn sie ihm erklärt, wie sie über den Aufsatz «Stress und Freiheit» von Peter Sloterdijk auf Jean-Jacques Rousseau gekommen sei, der auf dem Bielersee im Boot seinen Tagträumen nachgehangen habe.
Jorinde, Philosophin, Soziologin und Literaturwissenschafterin ist fasziniert vom komplexen System
Bootsbau. Diese Faszination teilt sie mit Bürgin, für ihn stehen jedoch weniger die philosophischen, sondern mehr die physikalischen und technischen Aspekte seiner Boote im Mittelpunkt, schreibt die
NZZ dazu.

waltraut - Mittwoch, 17. August 2016, 18:16