Berlin

Dienstag, 4. März 2014

Ordnungsamt f* off!

"Ein Hauch von Hundescheisse liegt eigentlich immer in der Berliner Luft" schreibt die taz in ihrer Beilage vom Sonntag.
Das Volksbegehren berlin-häufchenfrei verlangt deshalb ein Hundekotgesetz: "Das Land Berlin installiert und betreibt 5.000 Spender für Hundekotbeutel im öffentlichen Raum" heisst es darin.
Was aber die Gemüter bewegt ist die Forderung "Das Land Berlin ergänzt die Berliner Ordnungsämter durch“Abfallwächter” mit einer regelmäßigen Personalstärke von 60 Mitarbeitern im Außendienst."
Man brauche keine "Blockwarte" haben sich Linke aus Kreuzberg interessierte Kreise mit diesem Plakat gemeldet. Das war allerdings schon im vergangenen Jahr.


Das Foto stammt von disorder rebel stores
Auch ein Ethnologe ist in der taz zu Worte gekommen, Wolfgang Kaschuba. Er ist der Meinung, dass Konflikte das Stadtleben wach halten. Die preussische Tradition der staatlichen Bevormundung müsse zu einer "Anstiftung zur Verantwortlichkeit" werden. Lebensstile haben sich geändert, Freizeit wird viel mehr in der Öffentlichkeit verbracht, der Umgang mit dieser Öffentlichkeit, wie sie auszusehen hat, was erlaubt ist, Lärm, Dreck, Spass, muss ausgehandelt werden.
Ich könnte aus eigener Anschauung (habe keinen Hund) Robidog Hundetoiletten empfehlen, ohne Blockwart.

Montag, 3. März 2014

Hufeisennummerierung

Nein, das ist nicht was Sie vielleicht jetzt denken.
Hufeisennummerierung ist eine Berliner, genauer eine preussische Spezialität: die Hausnummern einer Strasse beginnen beim ersten Haus auf der rechten Straßenseite und werden bis zum letzten Haus fortgeführt. Dann wird die Strasse überquert und die folgende Nummer befindet sich dann auf der linken Seite, am letzten Haus. Die Nummernfolge kehrt ohne Unterbrechung und ohne Rücksicht aug gerade oder ungerade Nummern linksseitig zurück.
Wenn man etwa vor der Nummer 23 auf der rechten Strassenseite steht, kann das gegenüberliegende Haus, auf der anderen Strassenseite, mit Nummer 98 markiert sein.
Das hat mich am ersten Tag sehr verwirrt: an der Oranienstrasse waren ungerade und gerade Hausnummern nacheinander angeschrieben, aber noch mehr verwirrt hat mich, dass auf der anderen Strassenseite die Hausnummern bereits in den 190ern waren.
1929 traten andere Regeln in Kraft, neue Strassen sollten nun "normal" nummeriert werden. Weil aber die alten Strassen im alten System blieben, kann das für Uneingeweihte zu noch mehr Verwirrung führen. Die bedauernswerten Postboten!
Es gibt eine weitere Nummerierungsverordnung aus den 1970er Jahren, deren §2 "Nummerierungsgrundsätze" auch nicht ganz einfach zu verstehen ist.
Es ist schon so: Strassennummerierung ist eine Wissenschaft. Der Wikipedia-Beitrag daher eine interessante Lektüre.

Sonntag, 2. März 2014

Freizeitpark der anderen Art

spreewald8 spreewald7
spreewald6 spreewald5
spreewald4 spreewald3
spreewald2 spreewald1

Zu DDR Zeiten hiess er VEB Kulturpark Berlin (1969-1991), nach der Wende wurde er der Spreepark Plänterwald (1992-2001), stets ein beliebter Vergnügungsort im Treptower Wald. Sehr komplizierte Ereignisse und Entscheidungen haben dazu geführt, dass der Freizeitpark 2001 geschlossen wurde.
Von weitem kann man heute noch das Riesenrad sehen, das hat mich neugierig gemacht und ich habe mit rund 50 anderen Interessierten und Fotografierbegeisterten eine Führung durch den Park mitgemacht. Christopher Flade, der sich seit langem für die Geschicke des Parks einsetzt, hat auf amüsante Weise eine Menge Hintergrundwissen und Anekdoten zu seiner Geschichte vermittelt.
Zudem hat die Sonne gescheint. Es war ein spannender Nachmittag.
Mehr nachzulesen gibt es auf der Webseite
Flade hat zusammen mit Sacha Szabo ein Buch über den Park geschrieben: Vom Kulturpark Berlin zum Spreepark Plänterwald: Eine VergnügungskulTOUR durch den berühmten Berliner Freizeitpark.
Aus der Rezension: Seit dem 5. November 2001 liegt der Spreepark-Plänterwald im Dörnröschenschlaf. Die verwilderte Anlage mit den verrotteten Attraktionen bildet ein poetisches Bild des Verfalls. Und doch glaubt man bei der Betrachtung dieses Geländes all den Trubel von 40 Jahren Rummel noch zu hören. Christopher Flade und Sacha Szabo, zwei bekannte Freizeitparkexperten, machen sich zusammen mit dem Leser auf eine spannende Spurensuche. Dazu wurden 20 Zeitzeugen zu ihren Erlebnissen im Spreepark befragt. Herausgekommen ist kein konventioneller Parkführer, der diesem besonderen Ort auch gar nicht gerecht würde, herausgekommen ist eine liebevoll zusammengetragene literarisch-wissenschaftliche Parkführung, die Einblicke in 40 Jahre Parkgeschichte gibt. Und so gibt es nur noch eines zu wünschen: Viel Vergnügen!

Samstag, 1. März 2014

Eine heisse Sache

Wir verstehen uns gut, die Katze und ich,

berlin22

weil wir beide so verfroren sind und am liebsten in der Nähe des Heizkörpers herumhängen. Auch wenn es draussen ausschaut wie Vorfrühling, ist die Luft sehr frisch! Heute ohne Mantel zu gehen war nicht weise.

Freitag, 28. Februar 2014

Berliner Stadtschloss

Das Berliner Stadtschloss, ausgebrannt im 2. Weltkrieg, im Ostteil der geteilten Stadt gelegen, wurde 1950 gesprengt um den Marx-Engels-Platz anzulegen und später dort das Staatsratsgebäude zu erbauen, mit einem Portal des alten Schlosses als Schmuck? oder als Zitat der bourgeoisen Vergangenheit?
In den 1970er Jahren kam dann an die Stelle des alten Staatsratsgebäudes der Palast der Republik. Ein "repräsentativer" Flachbau mit kupferrot verspiegelter Fassade. 1990 wurde das Gebäude wegen krebserregender Asbestfasern geschlossen. Aber da war es ohnehin vorbei mit der DDR.
Mittlerweile ist viel Zeit und viel Geld in die Sache investiert worden, wie es genau weitergeht verstehe ich nicht ganz, aber es ist ein Riesenbauplatz.
berlin21
aber das Ding auf der Baustelle, das aussieht wie eine riesige mit Tesakrepp zusammengeklebte Pappkonstruktion, ist die Humboldtbox, hier von der Wasserseite fotografiert, die Informationsschachtel zu diesem ganzen Bauzirkus, der mir ziemlich typisch zu sein scheint für Berlin.
berlin23

Donnerstag, 27. Februar 2014

Mittwochmaschen

Eine der Me Made Mittwoch Mitorganisatorinnen und kompetente Bloggerin wenn es um Nähen und Stricken geht, wohnt ganz in der Nähe meiner derzeitigen Berliner Heimat. Die Nachbarschaft habe ich durch Zufall entdeckt, habe gemailt und wurde postwendend zur gestrigen Mittwochsmasche in der Provinz eingeladen.
Eine Lesung von Don Chrischan, "in seinen Texten trifft sich die Unterschicht der Kunstschaffenden, subkultureller Weltraumschrott, herausgerissen aus der Umlaufbahn, die Kreuzberger Trinkerszene und Gott im Vorgarten zur Hölle" angekündigt unter "Lobotomie und Klassenkampf" mit anschliessendem offenen Mikrofon sowie eine gleichzeitig stattfindende mitgliederstarke Sitzung am Nebentisch waren nicht die optimalen Bedingungen zum geselligen Austausch der Strickschwestern. Aber interessant war es doch. Vielleicht klappt es in 14 Tagen besser.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Hasenheide

In eine andere Richtung hat es mich heute getrieben, an den Hermannplatz. Zum Karstadt, ich wollte noch Wolle kaufen für die heutige Mittwochmasche, zu der ich eingeladen worden bin.
Der Hermannplatz liegt an der Sonnenallee und von dort kam ich zur Hasenheide. Schon der Name hat was freundliches, man kann schon die Hasen herumhüpfen sehen.
Aber die Hasenheide ist nicht topfeben wie man das mit dem Begriff Heide assoziieren würde, sondern sie erhebt sich in der Rixdorfer Höhe auf 69 Meter, aufgeschüttet aus 700 000 Kubikmetern Trümmerschutt aus dem 2. Weltkrieg. Das Denkmal für die Trümmerfrauen habe ich leider nicht gesehen.
Was ich aber gesehen habe sind die zahlreichen dunkelhäutigen Männer, die im Park an strategischen Orten verteilt sind, mit dem Handy am Ohr. Erst nachher habe ich erfahren, dass die Hasenheide Schwerpunkt des Berliner Drogenhandels ist.
Hasen habe ich keine gesehen, aber ganz viele Hunde und ein paar Eichhörnchen. Es ist alles noch ein bisschen braun aber die ersten Blättchen an den Sträuchern schauen schon heraus. Es will Frühling werden.
berlin17 berlin18
berlin16 berlin15

Jetzt weiss ich auch wohin jeweils die unverkauften Christbäume kommen und weiss dass Trampeltiere diese mit Wohlbehagen verspeisen.

Suche

 

About

siebensachen ist seit November 2005 online

Archiv

Mai 2019
April 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
September 2007
August 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005

User Status

Du bist nicht angemeldet.

aktuell

Flower Crazy

Credits

Knallgrau New Media Solutions - Web Agentur f�r neue Medien

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)
xml version of this topic

twoday.net AGB

resident of antville.org