Samstag, 19. Juni 2010

Nebensache Fussball

Wie gesagt, Fussball als Spiel interessiert mich wenig - obschon ich mir mittlerweile dank meiner aktuellen Lektüre den historischen Begriff Rappan-Riegel und Kenntnisse über dessen politisch fragwürdigen Erfinder angeeignet habe.
Vor allem aber die alltäglichen Nebensächlichkeiten rund um das Spiel sind faszinierend und heute morgen habe ich mich dabei ertappt wie ich ganz versunken die Sportbeilage der NZZ und des Tagi zur WM durchgeblättert und gelesen habe.
Nun hat mich die Hebamme darauf aufmerksam gemacht, dass die Migros auf jeden Fall die 10 Prozent ihres Donnerstags-Umsatzes verschenken wollte. Man hatte nämlich für den Fall einer Niederlage der Schweizer Nati bereits dieses Trost-Plakat vorbereitet:
trostrabatt
und in manchen Läden wurde es am Donnerstag versehentlich falsch herum aufgehängt. Aufmerksame Kunden (das Bild stammt von Peter Eberhardt aus Muttenz) haben das sofort bemerkt und den Blck informiert.

Freitag, 18. Juni 2010

Fähnchen-Patriotismus

Die Leute haben es augenützt und das Angebot der Migros freudig angenommen. 100 Millionen soll sie gestern eingenommen haben und damit 10 Millionen verschenkt haben.
Ich habe auch noch nie so viele voll beladene Wägeli gesehen und soviele Migros-Mittarbeiter die am Regale auffüllen waren wie gestern. Meine Einkäufe blieben allerdings bescheiden und alltäglich.
zwerge
Ich hätte zwar gernstenst einen dieser Zwerge mitgenommen und im Garten aufgestellt, aber sie waren mir trotz 10 Prozent zu teuer. Aber wenn die Schweiz Weltmeister wird kauf ich mir sicher einen!
Weil uns die Schwiizer-Fähnli in der Migros zu gross waren mussten wir ohnehin in einem anderen Laden einkaufen.
fahnli
Wir habendie Fahne am Kinderwagen befestigt - er hatte für die Fahnenstange genau das passende Loch am richtigen Platz - und erhielten bei unserem Spaziergang durch die Stadt viele freundliche Blicke.
Stephan Ramming hat den Fähnchen-Patriotismus und das Gemeinschaftsverbindende des Fussballs "wann sitzen linke und rechte Parlamentarier im Bundeshaus einträchtig und friedlich zusammen? Wenn sie nicht debattieren müssen, sondern in der Wandelhalle am TV Schweiz - Spanien gucken - und am Ende sogar die Schweiz gewinnt" heute in der NZZ auf den Punkt gebracht.
Und die Sportpsychologin Cristina Baldasarre hat vorgestern in 20minuten gemeint: "Bei einem Erfolg sonnt sich der Fan gerne im Ruhme des Teams. Eibn bisschen Glanz des Teams fällt dadurch auf die Fans und erhöht ihren Status. Das beeinflusst das Selbstwertgefühl positiv und macht glücklich." Statt Fan sprich auch Schweizer!

Donnerstag, 17. Juni 2010

Wie es war und nie gewesen ist

Zauberhafte Kinderporträts, idyllische ländliche Szenen, kultivierte Stilleben sind zu sehen in der Ausstellung im Kunsthaus Bern anlässlich des hundertsten Todestages von Albert Anker.

anker2
anker1
Die Ausstellung läuft noch bis zum 5. September und wird dann vom 6.11.2010 bis 6.3.2011 in modifizierter Form im Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten in Winterthur gezeigt.
Sehr lesenswert und differenziert zu Anker (der mehr war als nur der Maler schöner Kalenderbilder) und seiner Welt das Sonderheft der Berner Zeitschrift für Geschichte: Ländliche Gesellschaft und materielle Kultur bei Albert Anker (1831-1910) Vom Aufsatz von Katharina Kellerhals über Schulansichten Ankers stammt der Titel meines Beitrags.
Eine Biografie von Albert Anker hier - besser als der Wikipedia Beitrag.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Hopp Schwiiz zum zweiten

Der orange Riese hat möglicherweise nicht damit gerechnet, dass sich die Schweiz heute gegen Spanien so tapfer schlägt.

wm10

Na, das kann ja morgen teuer werden.

Montag, 14. Juni 2010

Wolkensammler

Dass man Schneckenhäuser sammelt und Cumuluspunkte - aber Wolken?

wolkejuni

Die Cloud-Appreciation-Society hat diese Wolke, fotografiert im Süden Spaniens, als Wolke des Monats Juni gewählt. Die Gesellschaft gibt auch ein Handbuch für den Cloud-Collector heraus, mit dem man die zehn Wolkentypen wie z.B. Stratocumulus oder Nimbostratus und ihre Ausformung wie lacunosus oder lenticularis bestimmen kann.
In einer Gallery sind über 6000 Fotos von Wolken.
Was wir die letzten zwei tage hauptsächlich an Wolken beobachten konnten waren flächendeckende Nimbostratus: "Diese Wolkenart tritt gewöhnlicherweise als ausgedehnte, tiefliegende, dunkelgraue Schicht mit stark diffuser Unterseite auf, aus der anhaltender Niederschlag fällt"

Sonntag, 13. Juni 2010

Gartenglück

Unser Garten ist nicht gross und überall wächst etwas. Trotzdem, oft wenn ich auf den Markt gehe komme ich statt mit Kopfsalat, Ruebli oder Zucchetti mit Blumenpflanzen heim. Diesmal waren es die Cosmeen, die mich betört haben. Jetzt muss ich sie nur gut betreuen damit die Schnecken sie nicht abweiden. Vielleicht hilft etwas Holzschnitzel um die Pflanzen gestreut.

cosmeen1

Heute regnet es wieder, leider, nach den zwei heissen Tagen letzter Woche, aber den frischgepflanzten Gewächsen tut das gut.
Letztes Jahr habe ich ja versucht Cosmeen selbst zu säen, das war aufwendig und geblüht haben sie erst im Oktober als es schon wieder Zeit war den Garten auf den Winter vorzubereiten.

Samstag, 12. Juni 2010

Flohmi Funde

Heute war ich schon früh auf dem Flohmarkt, es hat ein bisschen geregnet und das Angebot war zum Teil unter Plastifolien versteckt. Die Profis haben sich jedoch schon lange ein "Partyzelt" angeschafft und können auch bei nasser Witterung ihre Sachen anbieten.
flohmi_juni
Ich habe drei Patchworkhefte gefunden, eines davon ist auf japanisch, sechs Märchen-Kinderbücher mit sehr hübschen Illustrationen von Jürg Obrist bzw. Lisbeth Zwerger. Dazu habe ich noch ein Hawaihemd gekauft - für 50 Rappen! Es ist kein Geschenk für Herrn B. sondern soll als Patchworkstoff Verwendung finden.

Freitag, 11. Juni 2010

Hopp Schwiiz

hopp-schwiizNicht dass mich Fussball interessieren würde. Aber dieses Buch hat mich angesprochen. Hopp Schwiiz! Fussball in der Schweiz oder die Kunst der ehrenvollen Niederlage von Wolfgang Bortlik, der 1952 in München geboren ist und seit seinem 13 Lebensjahr in der Schweiz lebt.
"Der Schweizer Beitrag zur Geschichte des Fussballs ist weithin unterschätzt", heisst es im Klappentext. Sportbegeisterte junge Engländer, die Privatschulen am Genfersee besuchten, hatten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Football in die Schweiz gebracht.
"Es war ein seltsames Spiel. Ein Dutzend junger Männer, manche fast noch Knaben, angetan mit verschmutzten Kniebundhosen, leichten Pullovern und runden Mützen, rannten auf einem abgesteckten Grasplatz wild durcheinander, drängten und fielen, feuerten sich an oder riefen heisere Flüche..." so beschrieb Walther Bensemann, der eine Privatschule in Montreux besuchte und der schliesslich den Fussball nach Deutschland brachte, das ursprünglich recht wilde Geschehen.
In den frühen Jahren des Fussballs haben die Schweizer das Spiel eifrig popularisiert. Einer der ersten Fussball-Clubs in Europa war der FC St. Gallen, Hans Gamper von Winterthur gründete den FC Barcelona und zwei Schweizer spielten 1905 bei Juventus Turin. Dies wurde im offiziellen Organ des Schweizer Fussballverbands folgendermassen kommentiert: "Also überall in Italien sind Schweizer Spieler anzutreffen. Sie spielen, lehren und dirigieren das Spiel. Wenn dann einmal die Eigenschaften der Eidgenossen mit denjenigen der Italiener zusammenwachsen und wenn sie uns dann Niederlagen zufügen, werden sich die italienischen Fussballer mit Wohlwollen an ihre ersten und wahren Erzieher erinnern" .
Bortlik ergeht sich jedoch nicht nur im Historischen sondern schreibt auf 250 Seiten die Kulturgeschichte des Schweizer Fussballs bis in die Gegenwart - aber das muss ich erst noch lesen.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Ein besonderer Baum

Im Garten der Musikschule, der früheren Villa Rychenberg, steht direkt neben dem Kinderspielplatz eine Robinie. Es ist eine ganz besondere Art, sie blüht nämlich nicht weiss wie die meisten, sondern im zarten Rosarot. Dazu duftet sie ganz besonders fein.
robinie

Mittwoch, 9. Juni 2010

Elefanten, Panther und Globi

Die ausgerissene Elefantendame Sabu vom Zirkus Knie hat in den letzten Tagen hierzulande für Aufmerksamkeit gesorgt. Es lassen sich Parallelen zum 1933 aus dem Zürizoo entlaufenen Panther ziehen. Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass dieser Panther dazu beigetragen hat, dass es die Globi-Bücher gibt.
Vorauszuschicken ist, dass damals lange niemand wusste was mit dem Panther geschehen war und männiglich Angst hatte: "Überall wollte man ihn gesehen haben, die Bewohner am Zürichberg trauten sich nachts nicht mehr aus dem Haus, mutige Jäger streiften schussbereit durch die Wälder um die Bestie niederzustrecken", schrieb I.K. Schiele, der damalige Werbechef vom Globus, in der Globus-Hauszeitung.
Als nach einem Weilchen das Interesse am immer noch flüchtigen Panther abflaute, hatte Schiele eine Idee. Er liess vom Zeichner Robert Lips eine lustige Bildergeschichte entwerfen und Paul Altheer, der spätere erste Radio-Direktor schrieb flüssige Verse dazu. Die Abenteuer wurden in sechs Folgen in den Zürcher Tageszeitungen veröffentlicht und weil sie so erfolgreich waren, als Broschüre an Interessenten verschenkt.
weisser-neger
Die Geschichte ging so: Globi, der sich gerade in Afrika aufhält, erfährt vom Drama in Zürich, kehrt in die Schweiz zurück und erlegt das entlaufene Tier mit Hilfe des weissen Negers (so etwas gab es noch in den 1930er Jahren).
Mit dem Büchlein war ein Ausmal-Wetttbewerb verbunden für den etwa 1500 Einsendungen eingingen. Die Preisverleihung auf der Globus-Terrasse, eröffnet von einem Kanonenschuss, wurde zu einem Volksfest, ja geradezu zum Volksauflauf.
Das Warenhaus Globus schenkte dem Zürcher Zoo dann auch ein Pantherweibchen, es sollte Globina heissen, wurde aber später vom Zoo Vera getauft. Globi wurde Taufpate des neuen Tiers und zur Taufe strömten wiederum zahlreiche Neugierige in den Zoo. Globi trat persönlich auf, begleitet von seiner legendären Reisetasche.
globiheft
Das Format dieser Panther Broschüre behielt Schiele dann auch für die Globi-Zeitung bei, die von 1935 bis 1970 die Schweizer Kinder fesselte und schliesslich auch für die Globi-Bücher deren erstes 1935 auf den Markt kam.
bauer
Wie Globi Bauer wurde. 1944
Wer mehr über den blauen Vogel erfahren möchte:
Waltraut Bellwald: Globi. Ein Freund fürs Leben. Die Erfolgsgeschichte einer Reklamefigur. Zürich 2003.

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