Freitag, 31. Juli 2009

Grounding oder das dritte Gleis

Am schönsten Sommerabend dieser Woche konnten wir das Winterthurer Laientheaterspektakel, Das dritte Gleis, besuchen. Stimmiger Spielort ist der Vorortsbahnhof Töss.
Das Thema ist ja kein rühmliches für Winterthur, denn mit dem Nationalbahndebakel hatte sich die Stadt in grosse Schulden gestürzt:
"Winterthur hatte für einen Schuldenanteil von gut 8 Mio. Franken geradezustehen. Das entsprach pro Einwohner 600 Franken oder etwa einem halben Jahresverdienst eines Industriearbeiters. Um dem Konkurs zu entgehen, verpfändete die Stadt 1880 ihr gesamtes Hab und Gut dem Kanton. Und dann begannen die Jahrzehnte des Abstotterns: Winterthur erhöhte die Steuern, verpachtete den Gemeindewald – und schnallte auch bei Infrastrukturprojekten den Gürtel enger. Erst am 4. Januar 1954 gab die Zürcher Regierung der Stadt Winterthur den Pfandschein zurück – mehr als 75 Jahre brauchte diese, um die Schulden abzutragen!"

loki

Die Dampfbahn ist der grosse Bühnen-Star! Und nach der Aufführung konnten wir uns von ihr zurück zum Hauptbahnhof fahren lassen.

geissen

Eine wichtige Rolle spielten auch zwei Geissen aber die paar Katzen, die ungeniert mitten durch ihr zur Bühne umgewandeltes Revier spazierten waren im Programm nicht vorgesehen.

Emmas Glück - der Film

Gestern abend gab's Emmas Glück im Fernsehen. Ich habe das Hörbuch schon mindestens dreimal gehört und war immer wieder fasziniert von der bittersüssen Geschichte. Nun wollte ich Emma und Max auch mal anschauen können. Leider - ich hätte es mir ja denken können, ist der Plot im Film sehr vereinfacht worden. Doch den schmalen Weg zwischen Tragik und Komik hat er gemeistert. Und Emma und Max haben mir gut gefallen, vor allem Emma.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Bären braucht der Mensch

Die Bären, die jetzt einen Monat lang meinen Blog geschmückt haben, möchte ich noch vorstellen. Die fünf Charakterbärenköpfe hat die Winterthurer Bärenkünstlerin Jolanda Schneider geschaffen. Ich durfte sie vor 4 Jahren besuchen weil ich eine Ausstellung im Spielzeugmuseum in Winterthur plante. Zudem hatte ich ein volkskundliches Proseminar zum Thema Mensch und Tier veranstaltet und die studentischen Arbeiten im Internet veröffentlicht. Eine der Arbeiten hiess Teddybär - vom Kuscheltier zum Kultobjekt.
Aus der Ausstellung ist leider nichts geworden und Jolanda Schneider hat mittlerweile das professionelle Teddybärenmachen aufgegeben.

baeren1

baer2

urkunden

Als ich sie besuchte standen und sassen überall Gruppen von Teddybären und schauten einen treuherzig an. Sie erzählte mir, wie aufwendig das Teddybärenmachen sei, wieviel Zeit und Arbeit in diesem niedlichen Kreaturen steckt. Sie zeigte mir auch die Wand voller Urkunden und Pokale sowie die Schachteln voller Plaketten, die sie als Auszeichnung für ihre Arbeit erhalten hat.
Nächstes Wochenende treffen sich die BärenmacherInnen in Sigriswil und am letzten Augustwochenende versammeln sie sich in Zürich zum Swiss Teddy Festival..
Und hier kann man sich Anleitungen holen zum Bärenmachen - aber Vorsicht, es ist nicht so leicht wie es vielleicht aussieht.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Nicht gelesen

Geht das anderen auch so? Bücher, die man nach den ersten Seiten weglegt oder andere, mit denen man sich immer wieder plagt und die man immer wieder wegstellt und die Lektüre aufs Neue versucht?
Am Samstag habe ich mir zwei Krimis aus der Bibliothek geholt, falls der Sonntag wieder verregnet sein sollte. Das eine war von Wolfgang Haas: Wie die Tiere, das andere von einem Tony Strong: Katzenzungen. Die Katzenzungen habe ich nach wenigen Seiten weggelegt. Die Beschreibung einer ekelhaften Tierquälerei konnte ich mir nicht antun, nur ein krankes Hirn kann sich so etwas ausdenken, da will ich auch nicht wissen, wie es weitergeht.
Von Wolf Haas fand ich die ersten Krimis vor etwa zehn Jahren interessant, den eigenwilligen Stil: »Ich schreib’ wie eine Wildsau und schau nachher, was mir gefällt", erfrischend. Mittlerweile ist das Geschreibe nur noch nervig und ich hab das Buch nach wenigen Seiten weggelegt.

Dienstag, 28. Juli 2009

Besonders schön

Unglaublich kreativ und schaffensfreudig ist die finnische Künstlerin Anu Tuominen, ich konnte mich kaum von ihrer Webseite losreissen. Ihre Ideen, die sie mit ganz banalen Materialien verwirklicht hat, brachten mich zum Staunen.

clean1
Clean

landschaft
Landscape

panholder

Panholder from Fleamarket

Gesehen bei SeeSaw Designs

Montag, 27. Juli 2009

Ansichtskarten

Der Professor für Deutsche Sprachwissenschaften an der Uni Zürich, Heiko Hausendorf, hat sich mit Ansichtskarten als Alltagskommunikation befasst.
ansichtskarte
Anders als bei den sterilen SMS lässt sich bei Ansichtskarten auch der Prozess des Schreibens ablesen: "Einige fangen mit grossem Schriftzug an: «Ihr Lieben, Wetter gut, Wasser warm ...» und dann wird die Schrift immer kleiner und kleiner, erreicht die Kartenkante und für die Unterschriften bleibt dann nur noch der Rand – quer zum Text.
Diesen Prozess des Schreibens nimmt der Leser zusätzlich zum Inhalt der Karte wahr. Das kann keine E-Mail oder SMS vermitteln."
Die Ansichtskarte an Frl. Bertha Iseli stammt aus einem Sammelalbum das ich irgendwann einmal geschenkt bekommen habe. Die Bemerkung quer zum Haupttext heisst: "Lass mich nicht mehr länger warten, mein Album braucht noch Ansichtskarten."
Trotz SMS und Email werden auch heute noch Ansichtskarten gesammelt.

Sonntag, 26. Juli 2009

Ernteglück

Johannisbeeren habe ich schon geerntet und dreimal Kuchen gebacken, bei den Stachelbeeren bin ich fortlaufend am Naschen auch bei den Cherrytomaten gibt es ständig was zum Abzupfen. Überrascht hat mich diese Zucchetti, die ich beim Abernten der vom Regen schwer mitgenommenen Zuchettipflanze auf dem Kompost entdeckt habe.

zucchettiernte

tomatenernte

Samstag, 25. Juli 2009

Traumhaft

Traumhaft ist der Garten, in dem das erste Winterthurer Skulpturen-Symposium noch bis zum 29. August stattfindet.
Wir haben es heute besucht und ich war hingerissen von diesem zauberhaften Garten: Seerosenteiche, murmelnde Bächlein, lauschige Sitzplätzen und Apfelbäume. Darin die unterschiedlichsten Skulpturen und Installationen, witzige und stattliche, überraschende und dekorative. Die 24 Kunstschaffenden, die aus vielen Bewerbungen von einer Fachjury ausgewählt wurden, hatten nur eine Auflage: ihre Werke mussten mit der paradiesischen Umgebung in einen Dialog treten.
Der Kulturort Weiertal, den ich bisher noch nicht kannte, liegt ein wenig ausserhalb von Winterthur bei Wülflingen in einer idyllischen Landschaft. Ein Besuch lohnt sich. Besprechung im Landboten.

installation1

teller

herz
Mein Favorit, Schmerzherz von Erwin Schatzmann, würde ich sofort kaufen.

Freitag, 24. Juli 2009

Schmuckes Recycling

In der neuen Annabelle ist ein Angebot für "die Kette, die viele glücklich macht". Sie wird aus Papier in Kapstadt hergestellt, das Konzept hat die Schweizerin Stefanie Luginbühl entwickelt. und die Kollektion nennt sich luckyou. Rund sechzig Personen können von der Produktion im Kap leben.

luckyou

Die Ketten sind ziemlich teuer, fast 300 Franken kostet diese hier aus 360 handgedrehten und auf Papierschnur aufgezogenen Papierperlen und jede Kette ist ein Unikat. Alte Mode- und Lifestylemagazine sind das Rohmaterial.
Hier noch mehr darüber.
Ich habe selbst auch schon solche Ketten gemacht und auf Unikatissima waren sie kürzlich ein Thema.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Saure Trauben

Ich kann mir genau vorstellen, wie dieser Schal aus "buoyant wool gauze" im nächsten Winter (oh ja, er kommt bestimmt) meinen Hals wärmt und meinen Wintermantel aufpeppt. Aaaaaber ich kann dieses schöne Stück nicht kaufen, weil der Anthropologie-Shop mit der Schweiz keine Geschäfte macht.
Was kann ich tun um trotzdem zu diesem Objekt meiner Begierde zu kommen? Vorschläge?
schal

Mittwoch, 22. Juli 2009

Sonnenfinsternis

Ich habe noch gute Erinnerungen an die letzte Sonnenfinsternis am 11.August 1999 hierzulande. Es war äusserst eindrücklich. Auch dieses Bild aus dem Tagesanzeiger von der gestrigen Sonnenfinsternis in Asien, aus 23 Einzelbildern zusammengesetzt, ist atemberaubend.

sonnenfinsternis1

Der Mond steht vor der Sonne und man sieht nur die Korona, ihren leuchtenden Kranz.

Mehr über die Sonnenfinsternis...

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