Montag, 12. Februar 2007

Urban legends

Der Tages-Anzeiger sucht Hundegeschichten und druckt die schönsten ab. Eine vom Freitag 9.2.07, gefällt mir sehr gut, allerdings habe ich den leisen Verdacht, dass sie zur Sorte der urban legends gehört. Bei denen ist es ja auch typisch, dass die Geschichte dem Erzählenden nicht selbst passiert ist.
Die Hundegeschichte mit dem Titel Etikettenschwindel geht so:
„Die Geschichte hat sich vor gut einem Jahr in unserem Bekanntenkreis zugetragen: Zwei ältere Damen waren auf dem Spaziergang mit ihrem sehr bejahrten Hund. Man hatte schon lange mit dessen Ableben gerechnet, denn seit längerer Zeit war er sehr gebrechlich. Nun war also die Stunde gekommen: Der Hund torkelte, kippte um und war tot. Was tun? In der Nähe befand sich ein Fernsehgeschäft. Die Damen beschlossen, dort nach einem leeren Karton für den verstorbenen Hund zu fragen. Sie hatten Erfolg. So legten sie den toten Hund in die Fernsehschachtel und trugen diese gemeinsam zu ihrem Auto, welches ganz in der Nähe auf dem Parkplatz stand. Jetzt wollte man sich aber nochmals im Laden für die freundliche Hilfe bedanken. Als die Damen zurück zum Auto kamen, trauten sie ihren Augen nicht: Der Fernsehkarton war verschwunden – mitsamt dem Inhalt.“

Nach meinem ersten Lachen kam mir die Geschichte von der toten Grossmutter auf dem Gepäckträger in den Sinn. Für urban legends ist es typisch, dass grundlegende Motive in anderer Form wieder erzählt werden. Das Buch „Die Spinne in der Yuccapalme“ des Volkskundlers Rolf Wilhelm Brednich ist eine Sammlung solcher urban legends. Man nennt sie auch contemporary legends, denn die Geschichten ereignen sich ja nicht nur im urbanen Raum.
Das Internet hat übrigens grossen Anteil an der globalen Verbreitung solcher Erzählungen.

Sonntag, 11. Februar 2007

Junkmail

275 Junkmails habe ich gelöscht. Rund acht landen jeden Tag direkt im Junkmail-Ordner. Ich habe die Option auf die höchste Stufe gestellt. Ich muss halt jeden Tag nachschauen ob etwas wichtiges in diesen Ordner verschoben wurde aber dafür habe ich den Posteingang sauber. Ich habs mit der Position "Hoch" versucht aber dabei rutschen immer noch Junkmails durch und das Nachschauen im Junkmailordner bleibt mir nicht erspart.

Was allerdings solche Mails wie dieses hier bezwecken, weiss ich auch nicht??? Das ganze Mail ist voller Textbruchstücke, es gibt nichts anzuklicken und es wird nichts verkauft. Kann mich da jemand aufklären?

junkmail

Samstag, 10. Februar 2007

Der Mensch ist des Menschen Feind

Wir waren gestern Abend im Schiffbau an der Premiere des Stücks von Biljana Srbljanovic Familiengeschichten. Belgrad. Es war ein beklemmendes und verstörendes Stück. Gewalttätig und ohne Lichtblick, in einer trostlosen Kulisse und mit wenigen aber eindrücklichen Soundeffekten. Dass manche Zuschauer während der Aufführung gelacht haben, kann ich nur ihrer Dummheit oder ihrer Ratlosigkeit zuschreiben.
Das Stück ist eine Produktion des Jungen Schauspielhauses mit Teilnehmern des Praxisjahres. Ich kenne einer der Darstellerinnen seit sie ein kleines Mädchen war. Deshalb war ihr seelisches und körperliches Leiden, buchstäblich wie ein Hund, besonders bedrückend.

schiffbau2

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«Kopf in den Sand! Arsch an die Wand! Der Mensch ist des Menschen Feind!» Kinder spielen, was sie gesehen und erlebt haben; sie machen sich die Erwachsenenwelt zum Vorbild: eine Horrorvision an Brutalität und Gewalt, ein Gemetzel in Gedanken und Worten.
Es sind nicht nur die traumatischen Erfahrungen aus dem Balkankrieg der 90er Jahre, die die Kinder quälen – dieses Stück könnte immer und überall spielen."

Freitag, 9. Februar 2007

Wir leben Zürich

Die heutige Glosse von Lorenz Keiser im Tages-Anzeiger ist "so schön, dass fällt dir der Arsch ab". Keiser kostet den neuen Slogan von Zürich Tourismus "Wir leben Zürich", den die Werbefirma Advico Young & Rubicam als "selbstbewusstes Statement" charakterisiert, voll aus:

"Hier isch hureschön, Mann, glaub uns, wir schon wissen! Warum wir wissen? Ich sage nur zwei Wort: Wir leben Zürich! Und zwar scho lang, Mann. Vor viele Jahre wir kommen Welt Frauenklinik, dann wir spielen Kindsgi, wir lernen Schule, wir arbeiten Bank, wir kaufen Supermarkt, wir gehen Kino, wir baden See, wir finden voll Hammer"......
"Darum komm Zürich! jetzt sofort! Kannsch au in 25 Jahre kommen, isch egal. Stadtrat hat grad Strategie für Zukunft geschrieben, in 25 Jahre isch immer noch alles gleich. Aber noch schöner. So schön, dass fällt Dir der Arsch ab".........

Negativklischees für Hohlköpfe

Der von mir sehr geschätzte Peter von Matt, emeritierter Professor für deutsche Literatur an der Universität Zürich, hat sich im Tagesanzeiger vom 7.Februar 07 über "Animositäten im Verhältnis Schweiz-Deutschland" geäussert.
Er meint: "Das angebliche Problem ist ein Medienprodukt. Einer übernimmt es vom andern um es nicht dem Dritten zu überlassen, und schon ist es ein Hype."
Zum "typischen Deutschen" sagt er: "Das Elend beginnt genau bei der Konstruktion von Typen... von jedem Land existiert seit Jahrhunderten ein Negativklischee... Nur ein Hohlkopf projiziert solche Negativklischees auf das konkrete Gegenüber. Und in der Schweiz bilden die Hohlköpfe immer noch die deutliche Minderheit. Man hat aber gelegentlich den Eindruck, sie seien das umworbene Zielpublikum der Medien."
Zu den angeblichen Komplexen der Schweizer gegenüber den Deutschen: "Es gibt ein Phänomen, das man kennen muss. In Deutschland gehört zum Sozialverhalten, dass man sich rasch und deutlich positioniert und die eigene Präsenz markiert... In der Schweiz gilt die Regel: Warte, bis du gefragt wirst. Das sind unterschiedliche, aber wertneutrale Haltungen. So wie die Deutschen ein Telefon knapp abschliessen, die Schweizer aber dreimal hintereinander Adieu sagen. Da kommt es dann schon vor dass man falsche Schlüsse auf den Charakter zieht."

Donnerstag, 8. Februar 2007

Konfetti Swissmade

Wer hätte gedacht, dass die Schweiz in der Konfettiproduktion nahezu autark ist? Drei Viertel werden im Land selbst hergestellt, der Rest kommt aus Italien - und ich dachte Konfetti sei das typische Produkt aus China.
Im Kanton Glarus gibt es die Firma Kurt Hauser, die jedes Jahr während zehn Monaten insgesamt 200 Tonnen Papier zu Konfetti stanzt. Diese sind ein Qualitätsprodukt aus 55grämmigen Recyclingpapier aus Ungarn, entstaubt und ungiftig. Während der Fasnacht werden sie dann geworfen, gespritzt und geschleudert.
konfettischleuder
Konfettischleuder

50 Tonnen nehmen die Basler Fasnachts Komitees ab und 30 Tonnen die Luzerner. Eine Basler Fasnachtsdelegation reist während des Jahres extra nach Näfels um sich die Innovationen der Konfettiindustrie zeigen zu lassen. Neue Farben und Formen werden entwickelt, im Moment sind silberne und goldene Konfetti beliebt aber auch solche in starken Farben wie königsblau und blutrot.
In der Schweiz kann man keine gemischtfarbigen Konfetti kaufen, die Basler Fasnachtskomitees hatten dies in den 1950er Jahren verlangt, damit nicht jemand auf die Idee kommt und gebrauchtes und verschmutztes Konfetti vom Boden aufnimmt und erneut verkauft. Ein Beitrag vom Schweizer Fernsehen lässt einen Blick in die Konfetti-Fabrik werfen.

Mittwoch, 7. Februar 2007

gegensätze

konstanz1

konstanz2

Heute in Konstanz

Dienstag, 6. Februar 2007

Schnelles Geld

In Winterthur standen kürzlich rund 60 Personen vor Gericht, weil sie einem nach dem Schneeballprinzip organisierten Schenkkreis angehörten und das verstösst gegen das Lotteriegesetz.
Es ist schon erstaunlich, wie sich Leute immer wieder durch das Versprechen von schnellem Geld ködern lassen. Selbst auf die Emails der Nigeria-Connection fallen Gutgläubige herein.
Dabei kann bei den Schenkkreisen, wie bei anderen nach dem Schneeballprinzip organisierten Geldspielen, höchstens derjenige reich werden, der am Anfang eingestiegen ist. Trotzdem wird immer wieder behauptet, Schenkkreise seien eine gute Sache, seien soziale Systeme, in denen weniger Gutbetuchte einander unterstützen. In Erinnerung kommt der European Kings Club, der 1994 zusammenbrach und damit viele Menschen auch in der Schweiz ins Unglück stürzte.
Manchmal ist es ja der psychischen Druck in solchen Kreisen durch Spielleiter und ihre Mitarbeiter, dem man nur schwer widerstehen kann. Auch die Atmosphäre die an solchen Treffen vermittelt wird, das besondere Glückgefühl und der Glaube, sein Schicksal in die eigene Hand genommen zu haben.
Trotzdem, Schenkkreise können nicht funktionieren.
Aber sie tauchen doch immer wieder auf.

Montag, 5. Februar 2007

BlogCampSwitzerland

Ich habe mich beim BlogCamp Switzerland angemeldet. Als ganz gewöhnliche Feld-Wald- und Katzenbloggerin will ich dort teilnehmen.
Allerdings musste ich ziemlich viel bei Wikipedia nachschlagen, damit ich überhaupt verstanden habe, um was es geht.
Ein Barcamp, soviel weiss ich jetzt, ist eine "un-conference", an "open, participatory workshop-event, whose content is provided by participants". Der Event kann ein Fest sein, eine Gesundheitsaktion, eine Kunstveranstaltung oder irgendwas anderes. Organisieren lässt sich solch ein BarCamp über ein Barcamp-Wiki.
bc_logo_150
Bei einem BlogCamp geht es selbstverständlich ums Bloggen. Es soll dabei keine Zuschauer geben sondern nur Teilnehmer. Das heisst, wer teilnimmt muss auch etwas geben, entweder etwas präsentieren oder irgendwo mithelfen „or at least ask questions and be an interactive participant“.
BlogCampSwitzerland für Blogger aus ganz Europa, wird am 24. März 2007 von 10 bis 16.30 in den Räumen der ETH Zürich stattfinden, die Teilnehmerzahl ist auf 200 beschränkt.

Freitag, 2. Februar 2007

Zum Kuscheln

Man könnte auf den Gedanken kommen, siebensachen sei zu einem Babyblog mutiert, dem ist nicht so. Dies ist das Geschenk für Mattia, eine selbstgenähte Krabbeldecke. Mattia ist am 18. Januar auf die Welt gekommen und seine Eltern waren liebe Nachbarn.

krabbeldecke

Donnerstag, 1. Februar 2007

wir können jetzt laufen

Deshalb brauchen wir währschafte Schuhe

schuhe

und fürs Fotografieren sind wir nun fast zu schnell :

schuhe2

Schweigeminute zum Klimawandel

Heute veröffentlicht die UNO in Paris ihre neuesten Erkenntnisse zum Thema Klimawechsel!
Die französische "Alliance pour la planète" ruft deshalb dazu auf, heute für fünf Minuten alle elektrischen Geräte und Lampen auszuschalten.
72 Naturschutz-Organisationen bitten im Rahmen der "Alliance pour la planète" alle Bewohner unseres Planeten, heute Donnerstagabend fünf Energie-Schweigeminuten einzulegen, und zwar genau zwischen 19.55 und 20.00 Uhr.
Fünf Minuten, nicht nur um Energie zu sparen, sondern besonders, um die Bevölkerung, die Medien und Politiker auf die tägliche Energieverschwendung aufmerksam zu machen. Ein Akt, der nur 5 Minuten dauert, der nichts kostet, der aber der Regierung und den Stromkonzernen zeigt, dass die Klimakatastrophe im Mittelpunkt der Weltpolitik stehen sollte."
Das heisst aber auch, dass jeder einzelne seinen Beitrag zu diesem Klimawandel überdenken muss.

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