Lachen über Hitler
Die bevorstehende Premiere des Films „Mein Führer“ hat in den Medien widersprüchliche Reaktionen hervorgerufen. Darf man über Hitler überhaupt eine Komödie machen?
Es richte Schaden an, Hitler als Witzfigur darzustellen, warnt Ralph Giordano, die 15 Millionen Toten des Holocaust seien keine Lachnummer.
Interessant finde ich Dani Levys Aussage in einem Interview in der NZZ vom 6.Januar: "Für mich hat Hitler nichts Überdimensioniertes. Aber mich interessiert nicht so sehr seine Persönlichkeit, sondern die Idee, dass er als von seinem Vater gequältes Kind einen Zeitgeist repräsentiert. Die Behauptung, die ich im Film - mit Psychoanalytikern wie Alice Miller - aufstelle, ist, dass die sogenannte schwarze Pädagogik mitprägend, mitursächlich für den Nationalsozialismus war." Dieses Argument kann man ja auch bei Adorno und Mitscherlich finden.
Dass Hitler nicht erst heute zu einem komischen Antihelden gemacht wird, zeigt Andreas Platthaus. Und der deutsch-türkische Schauspieler Serdar Somuncu tourt seit einigen Jahren mit einer Lesung aus dem Tagebuch eines Massenmörders mit Erfolg durch die deutschsprachigen Länder.
Ich werde mir den Film sicher anschauen. Zur Einstimmung hier Gerhard Polts Parodie "Hitler und der Leasingvertrag" - auf bayrisch.
Es richte Schaden an, Hitler als Witzfigur darzustellen, warnt Ralph Giordano, die 15 Millionen Toten des Holocaust seien keine Lachnummer.
Interessant finde ich Dani Levys Aussage in einem Interview in der NZZ vom 6.Januar: "Für mich hat Hitler nichts Überdimensioniertes. Aber mich interessiert nicht so sehr seine Persönlichkeit, sondern die Idee, dass er als von seinem Vater gequältes Kind einen Zeitgeist repräsentiert. Die Behauptung, die ich im Film - mit Psychoanalytikern wie Alice Miller - aufstelle, ist, dass die sogenannte schwarze Pädagogik mitprägend, mitursächlich für den Nationalsozialismus war." Dieses Argument kann man ja auch bei Adorno und Mitscherlich finden.
Dass Hitler nicht erst heute zu einem komischen Antihelden gemacht wird, zeigt Andreas Platthaus. Und der deutsch-türkische Schauspieler Serdar Somuncu tourt seit einigen Jahren mit einer Lesung aus dem Tagebuch eines Massenmörders mit Erfolg durch die deutschsprachigen Länder.
Ich werde mir den Film sicher anschauen. Zur Einstimmung hier Gerhard Polts Parodie "Hitler und der Leasingvertrag" - auf bayrisch.
waltraut - Sonntag, 7. Januar 2007, 12:59