Montag, 17. März 2014

Flaktürme und Fledermäuse

Zum U-Bahnhof Gesundbrunnen bin ich gefahren, eigentlich nur des interessanten Namens wegen. Wie ich ausgestiegen bin wollte ich sofort wieder umkehren, Verkehr, Baustellen, Wohnblöcke und ein silbern glänzendes Einkaufszentrum.
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Auf einem Hügel in der Nähe des Bahnhofs sah ich so etwas wie einen Aussichtsturm und da zog es mich hin.
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Ein Weg führt hinauf, an einem (geschlossenen) Rosengarten vorbei, an einen Baum ist ein Schild: Flakturm! Aha! Weiter!

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Hier haben die Sportkletterer ein anspruchsvolles Trainingsfeld

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Die Flaktürme stehen im Volkspark Humboldthain, der 1876 fertiggestellt wurde. Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurden darin zwei Flaktürme mit Hochbunker errichtet, wobei viele Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Nach Kriegsende wurden die Türme teilweise gesprengt und mit den Trümmern der Hügel aufgeschüttet, im Winter kann man hier Schlitten fahren.
Der Verein Berliner Unterwelten bietet unter anderem auch Führungen in die Ruinen der Flaktürme an. Ein unterirdischer See soll dort sein. Die Ruinen sind heute wichtiger Schlaf- und Überwinterungsplatz für eine grosse Anzahl von Fledermäusen.
Die Führungen beginnen wegen der Fledermäuse erst wieder im April, auf der Webseite des Vereins liest man, dass alle Führungen bereits ausverkauft sind!
Zu den Berliner Flaktürmen Wikipedia
Wie der Bunker vor der Aufschüttung ausgesehen hat ist hier zu sehen, man muss ein Stück hinunterscrollen.
In Gesundbrunnen war seit 1748 eine eisenhaltige Quelle bekannt, der "heilende und jugenderhaltende Eigenschaften nachgesagt wurden". Friedrich II unterstützte die Quelle, die nun als Friedrichs Gesundbrunnen ausgebaut wurde. Die Quelle wurde 1882 beim Bau der Kanalisation versehentlich zugeschüttet! Mehr dazu hier

Sonntag, 16. März 2014

Stoffmarkt in Potsdam

Leider war es sehr windig, etwas feucht und kühl am Stoffmarkt in Potsdam. Den wollte ich mir nicht entgehen lassen, ich hatte davon schon viel in einschlägigen Nähblogs gelesen. In Holland gibt es die Stoffmärkte schon länger und seit 2004 sind rund 140 holländische Stoffhändler in vielen Städten Deutschlands zu Besuch. Nur für einen Tag. Manchmal beteiligen sich auch lokale Stoffgeschäfte. Ich weiss von nähenden Frauen in der Schweiz die zum Stoffmarkt nach Stuttgart oder Freiburg reisen

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Leider hatten die lokalen Ordnungshüter verboten dass vor 11 Uhr irgendwelche Verkäufe getätigt werden. Die Besucherinnen konnten nur schauen und frieren.

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Er war auch ziemlich missgestimmt dass er noch keine Geschäfte machen konnte.
Und mir war es einfach zu kalt und die Stoffauswahl auch nicht so berauschend wie ich es erhofft hatte.
Ich bin dann nach Wannsee gefahren und habe mich am See umgesehen, es ging eine steife Brise. Ich war froh hatte ich mein warmes Jäckchen mit Kapuze an. (Ein Notkauf weil es in Berlin so kalt war am Anfang)
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Samstag, 15. März 2014

So orange ist nur Berlin

Die orangen Papierkörbe, von denen es 21 500 in Berlin gibt, fallen auf. Durch ihre Farbe aber besonders durch ihre Aufschriften.
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"Rund um die Uhr reinigen wir im Rahmen unserer hoheitlichen Aufgaben Fahrbahnen, Gehwege und öffentliche Plätze. Das sind jährlich rund 1,33 Millionen Kilometer. Dabei werden etwa 55.000 t Straßenkehricht zusammengekehrt und der Aufbereitung zugeführt. Auch die Leerung von 21.500 Papierkörbe sowie die Reinigung von 210.000 Gullys gehört dazu," heisst es auf der sehr informativen Internetseite der Strassenreinigung Berlin.

Hier ein witziges Video zu den Papierkörben

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Auch die Wischmaschinen tragen überraschende Aufschriften, bei denen man oft zweimal gucken muss.

Freitag, 14. März 2014

Frühling in der Stadt

In den letzten Tagen hat man es allenthalben gespürt und gesehen, der Frühling kommt:
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Es blüht...

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...die Menschen bestellen ihre Gärtlein

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...und bald kann man wieder barfuss gehen.
Ob es aber so bleibt? Der fast volle Mond ist ein wenig trübe und für Frühlingsregen wäre die Natur dankbar.

Donnerstag, 13. März 2014

Bücher lesen

Mir ist aufgefallen, dass hier ziemlich viele Menschen in der Öffentlichkeit Bücher lesen. In der S-Bahn, auf einer Parkbank, im Restaurant.
Heute sass mir der linke Herr schräg gegenüber und war völlig vertieft in sein Buch. Es muss ein älteres gewesen sein. Bräunliches Papier, dunkler Buchschnitt, Leineneinband, womöglich in Fraktur? Den Titel konnte ich leider nicht lesen.
An der nächsten Haltestelle kam der zweite Herr, warf einen überraschten Blick auf den sitzenden lesenden Mann, nahm neben ihm Platz und zog ein Bändchen heraus. Begann konzentriert zu lesen. Ich fand die beiden einen wirklich schönen Anblick und ich hätte zu gerne gewusst was die beiden gelesen haben.
Lesen

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Übrigens, ich hätte den Mann gerne gefragt aber er war die ganze Zeit in der ich ihm gegenübersass und auch als der andere Mann sich neben ihn setzte, derart versunken in das Buch dass ich es unverschämt gefunden hätte, ihn zu stören.

Schlachtensee und Krumme Lanke

Wunderbarer Vorfrühlingsmorgen, das muss ich ausnützen, ich fahre an den Schlachtensee. Natur ist heute gefragt.
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Das Seeufer ist nur wenige Meter von der S-Bahn Station entfernt. Trotzdem sind so früh nur wenige Menschen unterwegs.

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An der Fischerhütte allerdings brummt es schon. Es ist mir recht, dass die FKK-Wiese am See noch verwaist liegt.

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Nach dem Schlachtensee laufe ich durch das Rittmeisterfenn, ein moosiger Auenwald, Landschaftsschutzgebiet. Die zahlreichen Eichen hier sind vom haarigen Eichenprozessionsspinner geplagt und es wird gewarnt, dass diese Haare bei Mensch und Tier Allergien auslösen können. Im Jagdschloss Grunewald mache ich Pause um etwas zu trinken.

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Langsam komme ich zum Schluss meiner Wanderung und was sehe ich da mitten im Wald? Ein gutbesuchtes Chalet Suisse!
Ein Lied zur krummen Lanke Warum der See krumme Lanke heisst habe ich noch nicht herausgefunden.

Mittwoch, 12. März 2014

Der Türkenmarkt

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Der Landwehrkanal hat früher eine grosse Rolle gespielt bei der Versorgung Berlins. An seinem Maybachufer wird seit 1887 ein Wochenmarkt abgehalten, zu dem die Bauern aus dem Spreewald ihr Gemüse brachten. Als in den 1920er Jahren die Gegend mit Mietshäusern überbaut wurde, entwickelte sich der Markt zu einem der grössten Berlins.
Mit der Teilung der Stadt und dem Bau der Mauer wurden die ländlichen Händler vom Geschehen abgeschnitten und Selbstbedienungsläden machten den Markt überflüssig so dass er beinahe verschwand.
Ab Mitte der sechziger Jahre zogen türkische "Gastarbeiter" mit ihren Familien in die günstigen Altwohnungen im Quartier. Sie brachten eigene Lebens- und Konsumgewohnheiten mit. Sie verlangten nach bisher unbekannten Obst und Gemüsesorten und Fleisch nach islamischer Vorschrift geschlachtet. Und sie wollten auf dem Markt einkaufen. So passten sich deutsche Markthändler den Wünschen an, und Eingewanderte betätigten sich mit der Zeit ebenfalls als Händler. Heute blüht der "Türkenmarkt" am Maybachufer dienstags und freitags. Nicht nur Lebensmittel, auch fast jeglichen anderen Bedarf des täglichen Lebens kann man hier einkaufen.
Aus: Dienstags und freitags. Der Markt am Maybachufer. In: Neue Passagen. Stadtgeschichte am Landwehrkanal. Berliner Geschichtswerkstatt e.V. 1996

Berliner Kaufhäuser

Unter all den Kaufhäusern in Berlin, die aussehen wie alle Kaufhäuser überall, ist mir das Alexa am Alexanderplatz aufgefallen. Wegen seiner seltsamen rosaroten Betonarchitektur.
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Innen gefällt es mir ganz gut, nicht wegen seines Art Deco mit schwarzen Fliesen, Gold und einem vielfarbigen Bodenbelag, sondern weil es hell ist und mit den Galerien auch übersichtlich. Und in der Anfangszeit bin ich wegen der Kälte gerne in Shoppingcenters gegangen zum Aufwärmen.
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Der grosse Elektronikladen hat bei der mitternächtlichen Eröffnung 2007 für Tumulte gesorgt, 5000 Schnäppchenjäger stürmten das Lokal, es kam zu Verletzten, zerbrochenen Scheiben und Polizeieinsatz. Der Laden musste nach 2 Stunden geschlossen werden. Spiegelonline

Dienstag, 11. März 2014

Mauerweg

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Nach dem eher kitschigen Checkpoint Charlie, an dem sich Leute in peinlichen Posen fotografieren lassen, bekam ich geradezu eine Abneigung gegen Mauer-Tourismus. Diese schreckliche Vergangenheit als Touristenattraktion? Die Anlage an der Bernauerstrasse jedoch ist würdevoll und informativ.

Aus den Augen...

Drei Jahre ist die Katastrophe von Fukushima her und niemand denkt bei uns wirklich noch daran.
In der Ausstellung Out of sight die ich mit Susann im Japanisch-Deutschen Zentrum in Berlin besucht habe, versuchen die Fotografin Delphine Parodi-Nagaoka und die Dichterin Tawada Yoko, mit Bildern und Texten die Folgen der Atomkatastrophe sowie die Lebensumgebung und Erfahrungswelt der dort lebenden Menschen zu reflektieren.
Es sind bedrückende, bedrohliche Bilder. Gerade weil sie so unspektakulär sind. Eine Natur wird gezeigt, die harmonisch und friedlich wirkt. Für die Menschen die dort wohnen, für Kinder und Erwachsene wurde die Natur wegen ihrer radioaktiven Kontamination zu einer unsichtbaren aber tödlichen Gefahr.
Beitrag der taz zum Thema: Namie muss sich selber helfen

Montag, 10. März 2014

Im Regierungsviertel

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Schweizer Botschaftsgebäude

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Eine massive Haustüre und eine dicke Betonwand an der linken Seite

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Das Kanzleramt und die Schweizer Botschaft liegen einander schräg gegenüber, dazwischen ein Reihe panzersperrenähnlicher Betonklötze. Man hat erzählt, die deutsche Regierung hätte es gerne gehabt wenn sich die Schweizer einen anderen Ort für ihre Botschaft gesucht hätten, aber diese seien hartnäckig geblieben. Ihr Haus war im Krieg praktisch unzerstört geblieben und es gefällt ihnen wohl an diesem Ort.

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Ein bisschen viel Säulen, Stein, Glas und ein schmiedeeisernes Kunstwerk, dazu in der Wiese Krokusse die aussehen wie Plastikblumen. Sieht aus wie der Verwaltungssitz eines internationalen Grossunternehmens.

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Dafür ein bisschen Chaos ein bisschen weiter weg. Ich nehme nicht an dass Frau Merkel diesen Schmuck angefertigt hat, aber ich könnte sie mir gut mit einem Strickzeug vorstellen.

Sonntag, 9. März 2014

Sonntagmorgen

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im Kiez.

Samstag, 8. März 2014

Transportprobleme

Ich staune immer was für Sachen die Berliner mit den öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren. Ein Mountainbike während der Stosszeit in eine gut gefüllte S-Bahn zu zwängen ist alltäglich und ich habe noch keinen erlebt der zurückbleiben musste.
Heute waren diese zwei coolen Jungs mit zwei älteren Velos und mit zwei noch älteren Klappstühlen in der Bahn. On sie unterwegs zu einem Picknick oder zum in der Sonne sitzen waren oder ob sie Velo und Stühle an einem Flohmarkt gefunden haben, darüber kann ich nur spekulieren
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Stadtwanderin

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Dick eingemummelt vor dem alten Reichtagsgebäude, Kuppel des Bundestags im Hintergrund.
Jeden Tag bin ich unterwegs um dieses Berlin auf mich einwirken zu lassen. Ich lasse mich von spontanen Einfällen treiben, dabei ist das Monatsabo für die Verkehrsbetriebe sehr nützlich, vor allem wenn ich mich verfahren habe.
Auf jüngere Stadtwanderer hat Berlin sicher eine andere Wirkung. Manches das mich stark beeindruckt und berührt, finden sie "krass". Für sie ist alte Geschichte was bei mir noch in den Erfahrungs- und Erlebenshorizont hineigehört.
Auch mein Blick als Kulturwissenschaftlerin ist ein anderer als der von Vergnügungs- oder Shoppingtouristen, oder den zahlreichen Jungen, die mit dem Easyjet am Wochenende einfliegen um Party zu machen.
Obschon, schönen Läden mit originellem Angebot kann ich auch nicht immer widerstehen.
Abends verhilft es mir zur Reflektion des Gesehenen wenn ich es für den Blog aufbereite, aber manchmal bin ich schlichtweg zu müüüüüüüde.
Ich hoffe Ihr habt Freude an meinen Berliner Impressionen, Kommentare sind willkommen.

Bärenstreit

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Der goldene Osterhase von Lindt darf im Regal - oder wie hier aktuell neben der Rolltreppe bei Karstadt - stehen, aber dem goldenen Bären hat DER grosse deutsche Gummibärenhersteller den Kampf angesagt. Er soll nicht mehr in goldfarbene Folie verpackt werden dürfen.
Ist ein Süßwarenregal zu klein für zwei goldene Bären? fragt Spiegel Online heute
LeserInnen von siebensachen erinnern sich vielleicht an den Goldhasenstreit.

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