Digitale Bohemiens
Das hat man davon, wenn man Interviews gibt. Die Dame vom Tagblatt der Stadt Zürich (vom 23. November) urteilt über mein Blog: "Dort platziert sie Ferienfotos und alltägliche Beobachtungen." Dabei versuche ich - unter anderem - gerade das Besondere im Alltäglichen zu beobachten. Und bitte wo sind die Ferienfotos?
Auch die Behauptung am Schluss des Textes, dass die Blogger immer intelligenter werden, stammt nicht von mir. Ich habe auf ihre Frage: Macht Bloggen intelligenter oder ist es das "Klo des Internets", wie manche sagen? mit einem Zitat von Rebecca Blood, Bloggerin der ersten Stunde geantwortet: „Blogging makes people more thoughtful and articulate observers of the world around them“ und ich kann das nur unterschreiben.
Aufhänger für diesen Text war das Buch von Holm Friebe und Sascha Lobo: "Wir nennen es Arbeit - Die digitale Boheme oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung". Deshalb ihre Frage: Was halten sie vom Ausdruck "digitale Bohemiens"?
Meine Antwort: "Ich bin keine Expertin, habe das Buch auch nicht gelesen sondern nur die Rezension im TagesAnzeiger. Mir scheint, "digitale Bohemiens" ist eine kreative Umbenennung eines an und für sich ungewünschten Zustandes, ein Euphemismus. Mir fällt dabei auch die Fabel vom Fuchs und den Trauben ein: weil der Fuchs die Trauben nicht erreichen konnte, erklärte er, sie seien ihm ohnehin zu sauer. Digitale Bohemiens klingt aber sicher besser als Prekariat. Zudem scheint mir die Einschätzung, dass es nichts braucht als eine schnelle Internetverbindung und ein "aktiv bewirtschaftetes Sozialkapital" (Bourdieu lässt grüssen) um "sogar erfolgreich" Geld verdienen zu können sehr optimistisch."
Eigentlich habe ich ja gedacht, die Dame würde sich nochmals melden, wenigstens um sich zu bedanken, dass ich mir die Zeit genommen habe, auf ihre Fragen zu antworten. Das geschah nicht . Deshalb ist es gut man hat einen Blog, um den leichten Ärger loszuwerden.
Auch die Behauptung am Schluss des Textes, dass die Blogger immer intelligenter werden, stammt nicht von mir. Ich habe auf ihre Frage: Macht Bloggen intelligenter oder ist es das "Klo des Internets", wie manche sagen? mit einem Zitat von Rebecca Blood, Bloggerin der ersten Stunde geantwortet: „Blogging makes people more thoughtful and articulate observers of the world around them“ und ich kann das nur unterschreiben.
Aufhänger für diesen Text war das Buch von Holm Friebe und Sascha Lobo: "Wir nennen es Arbeit - Die digitale Boheme oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung". Deshalb ihre Frage: Was halten sie vom Ausdruck "digitale Bohemiens"?
Meine Antwort: "Ich bin keine Expertin, habe das Buch auch nicht gelesen sondern nur die Rezension im TagesAnzeiger. Mir scheint, "digitale Bohemiens" ist eine kreative Umbenennung eines an und für sich ungewünschten Zustandes, ein Euphemismus. Mir fällt dabei auch die Fabel vom Fuchs und den Trauben ein: weil der Fuchs die Trauben nicht erreichen konnte, erklärte er, sie seien ihm ohnehin zu sauer. Digitale Bohemiens klingt aber sicher besser als Prekariat. Zudem scheint mir die Einschätzung, dass es nichts braucht als eine schnelle Internetverbindung und ein "aktiv bewirtschaftetes Sozialkapital" (Bourdieu lässt grüssen) um "sogar erfolgreich" Geld verdienen zu können sehr optimistisch."
Eigentlich habe ich ja gedacht, die Dame würde sich nochmals melden, wenigstens um sich zu bedanken, dass ich mir die Zeit genommen habe, auf ihre Fragen zu antworten. Das geschah nicht . Deshalb ist es gut man hat einen Blog, um den leichten Ärger loszuwerden.
waltraut - Montag, 27. November 2006, 09:23